EU plant mit bis zu 300 Milliarden Euro für Unabhängigkeit von russischer Energie
Die EU präsentiert einen Plan, mit dem die Unabhängigkeit von russischer Energie ermöglicht werden soll. Darin nennt die EU-Kommission konkrete Kosten.
Die Unabhängigkeit von russischer Energie wird seit Wochen kontrovers diskutiert. Nun hat die EU erstmals konkrete Zahlen zu den Kosten veröffentlicht, welche durch ein Abkapseln von der russischen Energie entstehen könnten. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen präsentierte am Mittwoch einen Plan, der die Energiewende beschleunigen und die Möglichkeit schaffen soll, sich von fossilen Brennstoffen aus Russland loszulösen.
Unabhängigkeit von Russland: EU rechnet mit 300 Milliarden Euro bis 2030
Nach Einschätzungen der EU-Kommission müsse die EU bis zum Jahr 2030 bis zu 300 Milliarden Euro investieren, um unabhängig von russischer Energie zu werden. Bei der Präsentation machte von der Leyen klar, dass es erhebliche Investitionen und Reformen erfordere, um unabhängig zu werden. "Wir müssen unsere Abhängigkeit von Russland im Energiebereich so schnell wie möglich verringern. Wir mobilisieren zu diesem Zweck bis zu 300 Milliarden Euro", gab sie dabei eine klare Marschroute vor.
Das Ziel ist es laut der deutschen Politikerin, dass bis zum Ende des Jahrzehnts keine Energie mehr aus Russland gekauft wird. Der Plan "wird für unseren europäischen 'Grünen Deal' den Turbo zünden", glaubt von der Leyen. Sie schlägt vor, das Energiesparziel der EU bis 2030 von neun auf 13 Prozent zu erhöhen. Das Ziel für den Anteil erneuerbarer Energien soll innerhalb der EU bis zum Jahr 2030 von 40 auf 45 Prozent erhöht werden.
Russisches Gas: Ungarn könnte bis zu zwei Milliarden Euro erhalten
Um die ambitionierten Ziele erreichen zu können, sollen Genehmigungsverfahren für Projekte rund um erneuerbare Energien verkürzt werden. Auch soll mehr grüner Wasserstoff importiert und eine Solardachpflicht eingeführt werden.
Ländern wie Ungarn, die vom russischen Öl enorm abhängig sind, könnten laut dem EU-Plan bis zu zwei Milliarden Euro gezahlt werden. Einige der vorgeschlagenen Maßnahmen müssen aber noch mit dem Europaparlament und den EU-Ländern abgesprochen werden. Die 300 Milliarden Euro sollen vor allem aus Zuschüssen und Krediten bestehen.