Der Diesel-Rückruf von Ford entwickelt sich zum immer größeren Problem. Bereits im Dezember 2024 hatte das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) einen Massenrückruf wegen zu hoher Partikelemissionen angeordnet.
Weltweit seien rund 750.000 Autos betroffen, in Deutschland handle es sich um eine sechsstellige Zahl. Doch mittlerweile zeigt sich: Es bleibt offenbar nicht bei den hierzulande 164.168 betroffenen Fahrzeugen – weitere Modelle könnten laut Auto Motor und Sport ebenfalls fehlerhaft sein.
Mehr Ford-Diesel reißen Grenzwerte – Rückrufaktion weitet sich aus
Die ursprüngliche Rückrufliste umfasste Dieselmodelle aus den Baujahren 2014 bis 2020, darunter auch in Deutschland beliebte Modelle wie Fiesta, Focus und Kuga. Doch laut dem Bericht melden sich zunehmend Besitzer, deren Fahrzeuge ebenfalls die Euro-6-Grenzwerte überschreiten – ohne bislang auf der offiziellen Rückrufliste zu stehen.
Neu ins Visier geraten sind offenbar der Ford Focus 1.5 TDCi und der Transit Custom 2.0 EcoBlue. Ein Ford-Sprecher bestätigte der Zeitschrift, dass die Liste der vom Ford-Rückruf betroffenen Modelle derzeit überarbeitet wird. Das bedeutet, die erste Auswertung von Dezember dürfte noch anwachsen. Auch Audi musste vor geraumer Zeit einen riesigen Rückruf in die Wege leiten.
Hintergrund des Ford-Rückrufs: Probleme mit dem Partikelfilter
Das KBA hatte festgestellt, dass bei dem US-Autobauer ein Konstruktionsfehler die Partikelemissionen über die gesamte Lebensdauer des Fahrzeugs steigen lässt.
Als Lösung sieht Ford bei der Rückrufaktion eine Nachkalibrierung der Dieselpartikelfilter-Regeneration vor – und falls nötig, sogar den Austausch des Partikelfilters.
Ford unter Druck: Absatzkrise und Umstieg auf E-Mobilität
Der Diesel-Rückruf trifft Ford in einer ohnehin schwierigen Phase. Die Traditionsmarke hat in Europa mit Deutschland seit Jahren mit sinkenden Absatzzahlen zu kämpfen. Zudem sorgt die Transformation hin zur Elektromobilität für Probleme.
Während Konkurrenten wie Tesla oder China-Hersteller BYD mit Elektroautos auf dem Vormarsch sind, musste Ford bereits einige E-Modelle in Europa verschieben oder neu überdenken. Besitzer der zurückgerufenen Modelle mit Partikelfilterproblem erhalten Post vom KBA und müssen ihre Autos in die Werkstatt bringen.
Übrigens: Die Geburtsstunde des Dieselmotors schlug in Augsburg.
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