Ehemaliger Wirtschaftsweiser kritisiert Habecks Krisenmanagement
Exklusiv Prof. Volker Wieland kritisiert, dass noch immer Gaskraftwerke betrieben werden. Er sieht in Kohlekraftwerken keine Gefahr dafür, dass das die Klimaziele gefährdet.
Während die Bundesregierung offenbar daran arbeitet, die Ausrufung der Alarmstufe im Notfallplan Gas vorbereitet, kritisiert der ehemalige Wirtschaftsweise und Berater der Bundesregierung, Prof. Volker Wieland, das Tempo des Krisenmanagement von Wirtschaftsminister Robert Habeck. „Es ist noch nicht zu spät, aber wir kommen spät. Man hätte schon längst mehr machen können, als die Regierung bisher gemacht hat", sagt er unserer Redaktion.
Er kritisiert vor allem, dass Gas noch immer zur Stromerzeugung eingesetzt wird. "Jetzt Gaskraftwerke laufen zu lassen, ist ein Fehler, denn statt es zu verbrennen, könnte das Gas in die Speicher. Man sollte auch keinesfalls die verbliebenen drei Kernkraftwerke zum Jahresende herunterfahren, denn sonst muss man diesen Strom ja auch noch ersetzen", sagt Wieland.
Früherer Wirtschaftsweise Wieland: Kohlekraft gefährdet Klimaziele nicht
Sorgen, durch den Weiterbetrieb der Kohlekraftwerke könnten die Klimaziele in Gefahr geraten, sieht Wieland hingegen als unbegründet an – zumindest, wenn man über den nationalen Rahmen hinausblickt: "Der gesamte Energiemarkt in Europa unterliegt dem Emissionshandel, das heißt für jede Tonne CO2, die ein Kraftwerk ausstößt, muss der Betreiber ein Zertifikat kaufen. Diese Zertifikate sind begrenzt – für alle Kraftwerke in der EU. Wenn man nicht mehr Zertifikate ausgibt, kann nicht mehr CO2 ausgestoßen werden."
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Man muss nicht weise sein um die Aussagen von Herrn Habeck zu kritisieren.