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Geld sparen und umweltbewusst leben: So nutzen Sie flexible Stromtarife erfolgreich

Flexible Stromtarife

Wie man mit der Waschmaschine Kosten sparen kann

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    Wer seine Waschmaschine nachts laufen lässt, kann mit einem dynamischen Strompreis viel Geld sparen. Dabei gibt es jedoch einiges zu beachten.
    Wer seine Waschmaschine nachts laufen lässt, kann mit einem dynamischen Strompreis viel Geld sparen. Dabei gibt es jedoch einiges zu beachten. Foto: Florian Schuh, dpa

    Seit Januar sind alle Stromanbieter in Deutschland gesetzlich verpflichtet, Kundinnen und Kunden einen dynamischen Strompreis anzubieten. Dieser ist an den Strompreis an der Börse gekoppelt. Richtig genutzt, können Verbraucherinnen und Verbraucher eine Menge Geld sparen.

    Wieso schwanken Strompreise mehr als früher?

    Knapp 60 Prozent des Strombedarfs wurde im vergangenen Jahr durch erneuerbare Energien gedeckt. Bis 2030 soll der Anteil sogar auf 80 Prozent steigen. Da Wind und Sonne nicht immer im gleichen Maße verfügbar sind, schwankt der Strompreis an der Börse stärker als früher. Mittags und in der Nacht ist Energie günstig, spätnachmittags ziehen die Preise an. Die meisten Verbraucher bekommen davon nichts mit, da sie einen Stromtarif mit Festpreis abgeschlossen haben.

    Wie können Verbraucherinnen und Verbraucher schwankende Strompreise für sich nutzen?

    Das Potenzial ist enorm: bis zu 15,6 Terawattstunden Stromverbrauch lassen sich laut einer vom Stromanbieter Eon in Auftrag gegebenen Studie pro Jahr verschieben – das ist das Doppelte des jährlichen Stromverbrauchs der Stadt München. Verschieben deshalb, da alle Geräte weiterhin genutzt würden, lediglich zu anderen Tageszeiten. Statt nachmittags lässt man die Waschmaschine in der Nacht laufen, wenn der Strombedarf niedrig ist – und entsprechend auch der Preis.

    Damit Haushaltsgeräte flexibel genutzt werden können, benötigt man einen intelligenten Stromzähler, einen sogenannten Smart Meter. Die Geräte messen, speichern und übertragen den Energieverbrauch in Echtzeit. In anderen europäischen Ländern seien sie bereits Standard, sagt Thon. „Wir sind dabei, das nachzuholen.“ Zwar sind Smart Meter seit Januar für viele Haushalte Pflicht, der Einbau geht bislang nur schleppend voran.

    Welcher Stromvertrag wird dafür benötigt?

    Seit Januar sind alle Stromanbieter gesetzlich verpflichtet, einen dynamischen Strompreistarif anzubieten, der an den Börsenpreis gekoppelt ist. Zudem bieten viele Anbieter mittlerweile einen Flexpreis an. Bei diesen zahlt der Kunde einen festen Preis pro Kilowattstunde, kann sich jedoch verschiedene Boni verdienen: etwa wenn er sein E-Auto regelmäßig zu Niedrigstrompreisen lädt. Davon profitiert natürlich auch der Anbieter. Ab dem 6. Juni tritt in Deutschland zudem eine neue Regelung in Kraft, die es Kundinnen und Kunden erleichtern soll, ihren Stromanbieter zu wechseln. Verbraucher mit einem Festpreis profitieren nicht von einer flexiblen Nutzung.

    Wie können Verbraucherinnen und Verbraucher am meisten Geld sparen?

    Laut der Studie ist aktuell das größte Einsparpotenzial bei Haushaltsgeräten wie Wasch- oder Spülmaschinen vorhanden. Mehr als acht Terawattstunden im Jahr ließen sich deutschlandweit theoretisch verschieben. Deren Potenzial ist jedoch begrenzt. Denn sie finden sich bereits in den meisten Haushalten. Anders sieht es bei E-Autos und Heimspeichern aus, die mittlerweile an fast jeder neuen PV-Anlage montiert werden. Deren Nutzung könnte sich bis 2030 verdreifachen, auf insgesamt 20 Terawattstunden. Allgemein gilt: Wer mehr strombetriebene Geräte oder Maschinen besitzt, hat mehr Einsparmöglichkeiten.

    Welchen Vorteil hat die Flexibilisierung für das deutsche Stromnetz?

    Durch die flexiblere Nutzung von Endgeräten könnte auch das Stromnetz entlastet werden. Zwar entstehen deutschlandweit große Energiespeicher, die Kapazitäten sind jedoch zu gering, um Schwankungen auszugleichen. Mehr als zwei Drittel aller Deutschen gaben an, ihren Stromverbrauch zeitlich anzupassen, wenn sie finanziell davon profitieren würden. „Je weiter wir Erneuerbare Energien ausbauen, desto mehr müssen wir den Verbrauch anpassen“ erklärt Filip Thon, Vorsitzender der Geschäftsführung von Eon Energie Deutschland.

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