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Gewerkschaften
10.05.2022

Was die neue DGB-Chefin Fahimi mag – und was sie aufregt

Yasmin Fahimi löst Reiner Hoffmann als neue Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes ab.
Foto: Fabian Sommer, dpa

Yasmin Fahimi wurde zur Nachfolgerin von Reiner Hoffmann an die Spitze des Deutschen Gewerkschaftsbundes gewählt. Die langjährige SPD-Politikerin ist gut vernetzt.

Um Menschen einzuordnen, hilft es enorm, allerlei über ihre Vorlieben und Abneigungen in Erfahrung zu bringen. Die am Montag mit 93,23 Prozent in Berlin zur neuen DGB-Vorsitzenden gewählte Yasmin Fahimi kommt Interessenten an ihrer Person hier großzügig entgegen. Offen sagt die 54-Jährige, was sie nicht abkann: „Wenn sich Unvermögen mit Klugscheißerei verbindet. Also: keine Ahnung haben oder faul sein, aber ständig mitentscheiden wollen. Da werde ich dann ungemütlich.“ Ihr Amtsvorgänger Reiner Hoffmann, ein freundlicher, die Worte wägender Mensch verkniff sich derlei Outings. Das Wort „Klugscheißer“ gehört nicht zu seinem regelmäßigen Vokabelschatz. Fahimis „Klugscheißer“-Ausführungen sind so griffig, dass sie wohl nachhallen werden.

Neue DGB-Vorsitzende Fahimi ist meinungs- und durchsetzungsstark

Es könnte aber auch im Gedächtnis bleiben, was der ersten Frau an der Spitze des DGB behagt, die in Reihen der Gewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie, kurz IG BCE, beheimatet ist und dort Karriere gemacht hat. Aus einem anderen Bekenntnis sprechen Bodenhaftung und Gespür für Werte schwer arbeitender Menschen. So erzählt Fahimi, sie habe Sympathie für die Kultur der „Kumpels unter Tage“, des in Deutschland massiv geschrumpften Berufsstandes der Bergleute. Bei dem Menschenschlag kommen für die Gewerkschafterin „gelebte Solidarität, beeindruckende Disziplin und bewegender Stolz auf die Arbeit zusammen“. Als diszipliniert und fleißig gilt Fahimi selbst. Hinzu kommen bei ihr Meinungsstärke und Durchsetzungsvermögen – beides Eigenschaften, die sie als Vorsitzende des gewerkschaftlichen Dachverbandes mit selbstbewussten Einzelorganisationen gut brauchen kann. Derartige, ihr von Wegbegleitern zugeschriebene Qualitäten sind Fahimi sicher auch gegenüber der Politik von Nutzen, wenn sie als Sozialdemokratin dem „Olaf“, wie sie den Genossen und Kanzler Scholz nennt, etwa nahebringt, dass die Rechte der Frauen im Berufsleben weiter verbessert werden müssten.

Doch bei solchen Dicke-Bretter-Anliegen sollte Fahimi ihre Hartnäckigkeit zugutekommen. Die Frau dürfte also ein Stück weit entschlossener, fordernder und konfliktorientierter als ihr Vorgänger gegenüber der Bundesregierung auftreten. Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter gehen davon aus, dass auch der mediale Nachhall für den DGB größer sein wird als unter Hoffmann. Dabei ist es ihm gelungen, die Gewerkschaftsbewegung nach innen zu einen. Der aus Wuppertal stammende 66-Jährige knüpfte an die ebenfalls in der Stadt geborenen SPD-Legende Johannes Rau an. Dessen Lebensmotto „Versöhnen statt spalten“ hat Hoffmann in seiner Zeit als DGB-Vorsitzender gelebt und damit auch gegenüber der Politik in schwierigen Corona-Zeiten für die Arbeitnehmerschaft einiges an Sicherheiten rausgeholt. Da die frühere Kanzlerin Angela Merkel ohnehin sachliche Versöhner lieber als unruhige Spalt-Geister mag, kam sie mit Hoffmann gut zurecht, der eben alles andere als ein aufsässiger Oskar Lafontaine des Gewerkschaftslagers ist.

Fahimi bewundert Willy Brandt

Wenn es um Vorbilder aus dem linken politischen Lager geht, fällt die Wahl Fahimis klar auf den einstigen SPD-Kanzler Willy Brandt. Im letzten Bundestagswahlkampf ließ sie sich wie ihr Idol einst 1976 mit nachdenklichem Blick, Zigarette im Mund und einer Klampfe in den Händen ablichten. „Damals wie heute. Soziale Politik für Dich“ stand auf den Wahlplakaten der Brandt-Bewunderin. Das Beispiel verdeutlicht, dass Fahimi keinen Nachschulungsbedarf im Fach „Selbstbewusstsein“ hat. So verteidigte sie bei der Bundestagswahl ihr Direktmandat. Doch im Herbst 2021 zeichnete sich für die Politikerin nicht mal schemenhaft eine derartige Gewerkschaftskarriere ab. Denn das Vorschlagsrecht für den DGB-Spitzenposten hatte die IG Metall. Deren Chef Jörg Hofmann fahndete in den eigenen Reihen nach einer Frau für das DGB-Amt.

Doch seine Stellvertreterin Christiane Benner, 54, winkte ab, scheint sie doch Interesse am IG-Metall-Chefposten zu haben. Die Suche nach einer Frau fing wieder von vorne an. Das Hin und Her führte zwischenzeitlich dazu, dass mit IG BCE-Chef Michael Vassiliadis ein Mann seitens der IG Metall ins Gespräch gebracht wurde. Das war nicht nach dem Geschmack der Gewerkschaft Verdi. Die Männersache wurde rasch begraben. Plötzlich kam mit Fahimi die langjährige Lebensgefährtin von Vassiliadis ins Spiel. Nach anfänglichem Murren einiger älterer Gewerkschafter, die DGB-Vorsitzende könne doch nicht die Partnerin eines führenden Einzel-Gewerkschafters sein, wurde der Einwand mit dem Verweis auf die Qualifikationen Fahimis vom Tisch gewischt: So war sie nach führenden Positionen in der IG BCE und SPD (Generalsekretärin und Staatssekretärin im Arbeitsministerium) als DGB-Chefin gesetzt.

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Fahimis Vater starb vor ihrer Geburt

Dass Fahimi als Generalsekretärin mit dem als sprunghaft geltenden Ex-Partei-Chef Sigmar Gabriel nicht klarkam, war für viele nicht überraschend und spricht im Gewerkschaftslager mehr gegen Gabriel als Fahimi. Vielen im DGB scheint sie jetzt als „Idealbesetzung“. Aufgewachsen ist Fahimi als Kind einer alleinerziehenden Mutter. Ihren Vater, einen Iraner, lernte sie nie kennen. Der Chemiker starb vor ihrer Geburt. Später sollte sie selbst Chemie studieren und lernen, sich in einer männlich geprägten Studien- und Berufswelt durchzusetzen. Nach ihrer Wahl zitiert Fahimi einen Spruch der Frauenrechtsbewegung: „Wir wollen Brot und Rosen.“

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