Wer jetzt das Grab von Angehörigen oder Freunden besucht, findet dort womöglich jede Menge Laub. Doch alles davon wegrechen müssen Sie nicht unbedingt. Lassen Sie das Herbstlaub zumindest stellenweise liegen, rät der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Denn dann kann es Insekten und kleinen Säugetieren Unterschlupf bieten.
Und auch sonst kann man etwas dafür tun, dass es auf den Gräbern der Liebsten möglichst umweltfreundlich zugeht. Etwa, indem man Erde ohne Torf verwendet. Denn Torf wird aus Mooren gewonnen. Werden Moorlandschaften dafür zerstört, wird auch der darin gebundene Kohlenstoff freigesetzt. Am besten achtet man also darauf, dass Blumen- und Graberden den Hinweis «torffrei» tragen. Der Begriff «Bio-Blumenerde» ist der Verbraucherzentrale NRW zufolge kein Garant dafür.
Grabschmuck ohne Kunststoff wählen
Bei fertigen Gestecken, die etwa rund um die Toten-Gedenktage Allerheiligen und Totensonntag als Grabschmuck angeboten werden, kann man außerdem darauf achten, dass sie aus Naturmaterialien sind und ohne Dekorationen aus Kunststoff auskommen. Dann können Sie diese laut Verbraucherzentrale NRW im Frühjahr auch als Ganzes auf dem Kompost oder im Biomüll entsorgen. Plastikbestandteile müssen Sie hingegen entfernen und dann getrennt wegwerfen.
Sinnvoll generell: bei der Bepflanzung des Grabs auf heimische Blühpflanzen setzen. Am besten wählt man diese Afra Heil vom BUND zufolge so aus, dass sie zeitversetzt und über einen möglichst langen Zeitraum blühen. Dann haben Bienen und andere Insekten über Monate hinweg ein Nahrungsangebot. Heil, die Referentin für nachhaltige Stadt-und Regionalentwicklung ist, empfiehlt außerdem, markhaltige Stängel auf dem Grab stehenzulassen: «Wildbienen nutzen das Mark für Brutkammern. Instabile markhaltige Fruchtstände können Sie zusammenbinden: Das sorgt im Winter, wenn alles verblüht ist, für eine optisch attraktive Struktur auf dem Grab.»
Grablichter aus Wachs wählen
Als Farbtupfer in der dunklen Jahreszeit können ebenfalls Insektenfutterpflanzen dienen. Die Verbraucherzentrale NRW nennt als einheimischen «Pflanz-Favoriten» etwa Herbstaster, Fette Henne, Herbstzeitlose, Leinkraut, oder Herbstkrokus.
Übrigens: Den Verbraucherschützern zufolge sind Grablichter aus Wachs auf dem Grab umweltfreundlicher als LED-Varianten. Ausnahme: Solar-Grablichter, wenn sie lange genutzt werden. Im Handel gibt es auch Grablichter aus Glas, deren Kerzen auswechselbar sind. So kann der Grabschmuck immer wieder genutzt werden. Und anders als bei Grablichtern aus Kunststoff gibt es auch keinen Plastikmüll.
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