Fliesenleger in Not: Stellen und Aufträge sind da, Bewerbungen fehlen
Plus Der Fliesenlegerbranche mangelt es an Nachwuchs. Ein Problem des gesamten Handwerks – aber bei den Fliesenlegern kommt ein weiteres Problem dazu.
Fotos auf der Internetseite von Fliesen Wiedemann aus Augsburg zeigen ein Schwimmbecken, dessen Boden und Wände mit winzigen Mosaiksteinen in verschiedenen Blautönen verkleidet sind, eine Terrasse mit grauen Fliesen in Steinoptik, sechseckige Fliesen hinter einem Esstisch. Sie geben einen Einblick in die Bandbreite des Fliesenleger-Handwerks. Aber damit Schwimmbäder, Terrassen und Esszimmer so modern und individuell aussehen können, braucht es eben diejenigen, die die Fliesen geschickt und genau verlegen können. Da liegt das Problem. Personal fehlt aktuell in vielen Branchen, bei den Fliesenlegerinnen und Fliesenlegern ist es besonders dringend. Dafür gibt es vor allem zwei Gründe.
Auszubildende fehlen in der Branche genauso wie Fachkräfte. "Das eine bedingt natürlich das andere", sagt Fliesenlegermeister Gregor Wiedemann. In seinem Betrieb in Augsburg hat er acht Angestellte. Wenn die Leute dafür da wären, könne er noch zwei oder drei Stellen besetzen, sagt er. Er würde gerne einen Lehrling ausbilden. "Aber ich habe überhaupt keine Bewerbungen bekommen." Auch andere Betriebe seien durchaus zur Nachwuchsförderung bereit – wenn es Kandidatinnen und Kandidaten geben würde. "Wir bieten im Handwerk eine sehr gute Ausbildung im dualen System", sagt Wiedemann. Auch die Bezahlung liegt höher als in manch anderem Handwerk. Ab dem zweiten Lehrjahr verdienen die meisten angehenden Fliesenlegerinnen und Fliesenleger mehr als 1000 Euro monatlich. Wo bleibt dann der Nachwuchs?
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Die Diskussion ist geschlossen.
Erst musst Dich in der Schule rechtfertigen weil "nur" Fliesenleger lernst, 20 Jahre später am Klassentreffen musst Dich rechtfertigen weil an 2 Wochenenden mehr Kohle nebenbei machen kannst als die Profis, die die coolen Berufe ergriffen haben und jetzt irgendwo mit 1600€ als Bürohocker heimgehen...
Was sind denn 'coole Berufe' bei denen man 'mit 1600€ als Bürohocker' heimgeht?
Ich hatte das Problem, dass ich ja ein 'Computer Depp' werden will (komme aus einer ländlichen Gegend). Da waren handwerkliche Berufe deutlich 'cooler', aber ich kann versichern, dass ich jetzt an einem Wochenende mehr verdienen kann, als die, die mich aufgezogen haben, in einem Monat bekommen…
Ja... verdienen "kann"... während die anderen nicht selten das auch tatsächlich tun. Ich kenne praktisch keinen Handwerker der üblichen Gewerke der nicht vierstellig nebenbei macht wenn er will. Das ist ist in vielen kaufmännischen Berufen eher schwierig. Dafür wird man da halt selten dreckig. Klar kann der ITler auch mal an nem WE 3k glatt machen, aber die kann man an einer Hand abzählen (PS: Ich bin selber in der IT ;) ).
Handwerk hat goldenen Boden, heute mehr den je. Und ist sicher auch oft genug befriedigender vom Arbeitsergebnis und Arbeitserfolg her. Man sieht täglich was man gemacht hat und dröselt nicht drei Wochen lang Codezeilen auf und am Ende fragt der Kunde, was man eigentlich gemacht hat.
'Kann', weil ich bei meinem guten Gehalt nicht darauf angewiesen bin am Wochenende etwas dazu zu verdienen, im Gegensatz zu Handwerkern, die mit einem Hungerlohn abgespeist werden.
Und all diese Handwerker machen die extra Arbeit am Wochenende natürlich auch nicht schwarz, da sonst wohl wesentlich weniger übrig bleiben würde.
Steuerhinterziehung ist ja bekanntlich ein Kavaliersdelikt und auch eine super soziale Sache.
Und all diese Handwerker arbeiten auch bestimmt bis 70+, weil der Körper ja nicht beansprucht wird.
Handwerker sind unglaublich wichtig und ich habe Respekt vor jedem, der seine Ausbildung macht und etwas 'bodenständiges' lernt! Aber ich bin der Meinung mit einer Glorifizierung ist keinem Geholfen. Das sorgt nur für Frust, wenn es dann doch nicht so einfach ist mal eben entspannt dem Sommerurlaub an einem Wochenende zu finanzieren…
Deine Beschreibung von der Arbeit 'in der IT', übrigens eine sehr weiter Begriff, hört sich vor allem so an als ob du nicht den Beruf hast, den du gern hättest. Ich für meinen Teil, selber SW Entwickler, mache meinen Job unglaublich gern und grade ein kleines Projekt am Wochenende, was einen aus den gewohnten Bereichen rausholt, ist schon fast so viel Spaß wie Arbeit.
Als Quereinsteiger kann ich mich nicht beschweren. Es war schliesslich mein expliziter Wunsch.