Start-up-Chef Jan Goetz soll das nächste Google in Europa schaffen
Plus Jan Goetz ist Co-Gründer und Chef der europäischen Quantencomputer-Hoffnung IQM. Er erklärt, wie das Start-up die Konkurrenz mit Google, IBM und Co gewinnen will.
Herr Goetz, Quantencomputer sollen herkömmlichen Rechnern haushoch überlegen sein und einmal helfen, chemische Reaktionen zu simulieren oder komplexe Prozesse zu optimieren. Wie viel von diesen großen Versprechen ist denn schon eingelöst?
Jan Goetz: Eingelöst in diesem Sinne ist bisher das wenigste. All diese Versprechen sind ja verbunden mit Anwendungen, bei denen ein Quantencomputer uns erlaubt, Lösungen für Probleme zu finden, die wir mit herkömmlichen Rechnern nie finden würden. Das ist die große Idee dahinter. Was wir geschafft haben, ist, eine relativ klare Idee zu entwickeln, wie wir dort hinkommen. Es gibt verschiedene Wege zu diesem Ziel und die Experten streiten noch, was der beste ist. Unklar ist auch noch, welche Anwendungen überhaupt sinnvoll von Quantencomputern gelöst werden können und welche doch besser mit herkömmlichen Hochleistungsrechnern. Was wir erreicht haben ist, dass es ein gewisses Verständnis für das Potenzial von Quantencomputern auch außerhalb der Wissenschaft gibt. Das ist sehr wichtig, denn all diese Entwicklungen kosten zunächst einmal viel Geld.
Was könnten denn Ihrer Meinung nach erste praktische Anwendungen sein, bei denen Quantencomputer ihre Überlegenheit ausspielen?
Goetz: Was ein Computer ist, das wissen die meisten Menschen. Wie genau ein Computer funktioniert, verstehen, glaube ich, trotzdem die meisten nicht. Es ist eine Art Kiste mit Transistoren und Schaltkreisen, da programmiert man eine Frage rein, dann wartet man eine gewisse Zeit und irgendwann kommt eine Antwort raus. Die Quantenwelt können wir nicht direkt beobachten, daher fällt es uns so schwer, diese Phänomene zu verstehen und sie zu erklären. Aber grundsätzlich können wir mit Quantensystemen sehr gut Quantenphysik simulieren. Das mag jetzt erst mal eher akademisch klingen. Aber Quantenphysik kommt im Alltag überall vor, nur dass wir das als Menschen oft gar nicht wahrnehmen oder verstehen. Viele der Phänomene, die wir heutzutage etwa bei der Medikamentenentwicklung oder der Erforschung neuer Solarzellen oder Batterien nutzen, basieren auf Quantenmechanik. Daran sieht man den enormen Wert für die Gesellschaft, die Quantencomputer haben können.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.