Deutsche Firmen wollen noch kräftiger in China investieren. Das könnte sich einmal rächen.
Die Versuchung ist groß: Wenn es wegen explodierender Energiekosten teurer wird, in europäischen Ländern zu produzieren, wird eben das China-Geschäft kräftig angekurbelt. Schließlich können Standortfaktoren für ein Unternehmen Überlebensfaktoren sein. Und trotz aller Unkenrufe ist die Globalisierung noch lange nicht tot, auch wenn ihre glorreichen Zeiten vorbei sind. In China locken immer noch auskömmliche Margen.
China wirkt auf Siemens wie ein Magnet
Das wirkt auch auf Siemens wie ein Magnet. Doch der Magnet ist gefährlich. Nicht nur die Wirtschaftsweise Veronika Grimm warnt deutsche Firmen davor, sich von einem Land wie China zu abhängig zu machen. In welche Sackgasse das führen kann, zeigt das Beispiel Russland. Nicht auszudenken wäre es, wenn Chinas machtsüchtiger Herrscher Xi Jinping, der Kanadas Premier Justin Trudeau wie einen Laufburschen behandelt haben soll, Taiwan überfallen lässt. Dann hat die China-freundliche deutsche Wirtschaft ein Mega-Problem. Denn das Land ist weitaus wichtiger für unsere Unternehmen als Russland.
Am klügsten ist es, verstärkt in den USA zu investieren. Dort lässt sich auch viel Geld verdienen, aber unter Partnern mit gleichen demokratischen Werten. Also: Go West!
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