Auch wenn die Auftragsbücher der Industrie gut gefüllt sind, bleiben die Umstände für die Unternehmen doch widrig. Die Stimmung trübt sich ein. Diese Krise ist noch nicht vorbei.
Die Zahl der in der deutschen Industrie noch unerledigten Aufträge reicht laut Ifo-Institut für viereinhalb Monate. Wenn man so will, beschreibt dieser gigantische Stau nachdrücklich die Situation: Die hiesige Wirtschaft hat Kraft, sie könnte mehr leisten, der Arbeitsmarkt ist sehr solide, sogar die Investitionsbereitschaft ist hoch, aber die Umstände bleiben sehr widrig. Krieg, Sanktionen, Rekordinflation, delikate Tarifrunden. Nicht zu vergessen die Pandemie, die zwar im Alltag verdrängt wird, deren wirtschaftliche Folgen sich gerade aber erneut verschärfen.
Die No-Covid-Strategie der chinesischen Regierung hat dafür gesorgt, dass im größten Handelshafen der Welt die Frachtschiffe in Massen vor sich hin dümpeln. Bis alle wieder flott sind, wird es lange dauern. Mit entsprechenden Folgen für die strapazierten Lieferketten.
Noch kein Grund für die Unternehmen, sich zu entspannen
Wenn nun die EU ihre Wachstumsprognose für die Eurozone nach unten korrigiert, kann man sagen: nur noch 2,7 Prozent. Oder man sagt zweckoptimistisch: immerhin. Da die Lage aber mindestens angespannt bleibt, sollten das auch die Unternehmen tun. Diese Krise ist noch nicht vorbei.
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