
Seit dem Auslaufen der Corona-Hilfen und der Energiekrise melden mehr Unternehmen Insolvenz an. Es wäre aber zu einfach, alles nur eine Normalisierung zu nennen.
In Deutschland melden mehr Unternehmen Insolvenz an. Es ist ein Zeichen, dass es wirtschaftlich nicht rund läuft in unserem Land. Die Energiekosten sind mit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine gestiegen. Höhere Zinsen setzen nicht nur der Baubranche zu, sondern verteuern die Kredite für viele Firmen. Eine Insolvenz ist für die betroffenen Inhaberinnen und Inhaber wie für viele Beschäftigte ein Drama.
Es droht ein Verlust an Innovationskraft
Gehen zu viele Start-ups pleite, droht auch ein Verlust an Innovationskraft. Die Zunahmen an Pleiten muss deshalb ein Weckruf sein, die Bedingungen für Unternehmerinnen und Unternehmer nicht weiter zu verschlechtern. Die jüngsten Pläne wie die Senkung der Stromsteuer gehen in die richtige Richtung.
Für Panik freilich ist es noch zu früh. Eine massive Insolvenzwelle ist (noch) nicht in Sicht. Siemens hat in dieser Woche mit seinem Milliardengewinn bewiesen, dass Firmen noch immer Geld verdienen können. Zudem ist der Arbeitsmarkt robust genug, um den Betroffenen im Idealfall neue Beschäftigung geben zu können. Für Ökonomen gehören Insolvenzen ein Stück weit zur Marktwirtschaft dazu. Solange die Pleiten nicht überhandnehmen, erfüllen sie den Effekt eines reinigenden Gewitters. Nicht tragfähige Firmen scheiden aus dem Markt aus, die Arbeitskräfte können in rentableren Bereichen unterkommen.
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