
Gegen Fernweh hilft nur reisen

Die Reiselust der Deutschen bleibt sehr ausgeprägt. Das ist so menschlich wie schlecht fürs Klima. Und damit eine große politische Herausforderung.

Menschen wollen raus, was anderes sehen, wollen in ferne Länder. In Massen. Selbst wenn sie dann auf Mallorca am Bettenburg-Buffet über den Nachbarn von gegenüber stolpern. Das ist mit Blick auf das klimatische Befinden des Planeten bedenklich - aber überaus menschlich.
Castrop-Rauxel oder Costa Smeralda? Schnell entschieden. Sollte die Inflation so hoch bleiben, wird der ein oder andere (mehr) sein Budget überprüfen müssen. Aber es deutet einiges darauf hin, dass die Pandemie-Jahre ein Nachholbedürfnis haben entstehen lassen, das größer ist als die Angst vorm Loch im Portemonnaie.
Massentourismus nur über Preis zu steuern
Dass die Massen-Reiserei der Wohlstandsgesellschaften auf Dauer so nicht weitergehen kann, ist längst eine Binsenweisheit. Auf Einsicht setzen hilft allerdings wenig. Wer sich in diesem verregneten Frühjahr noch nicht nach Lanzarote gewünscht hat, werfe den ersten Stein. Es ist letztlich eine politische - wohl kaum zu lösende - Herausforderung.
Zu steuern wird der Massentourismus wohl nur über den Preis sein. Oder die E-Fuels für Flugzeuge halten irgendwann den Bedürfnissen des Massentourismus stand. Das entbindet natürlich niemand von der Verantwortung, seine touristischen Gelüste zu hinterfragen. Durchaus abgedroschen aber wahr: Deutschland ist auch schön.
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