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Krise bei ZF Friedrichshafen aufgrund von Milliardenverlusten

Krise

Autozulieferer ZF macht Milliardenverlust bekannt und will 14.000 Stellen abbauen

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    Der Autozulieferer ZF scheint in der Krise zu stecken.
    Der Autozulieferer ZF scheint in der Krise zu stecken. Foto: Felix Kästle, dpa

    Der Autozulieferer ZF in Friedrichshafen (Baden-Württemberg) ist 2024 tief in die roten Zahlen gerutscht. Der Verlust betrug knapp über eine Milliarde Euro, wie das Unternehmen am Bodensee am Donnerstag mitteilte. Das Unternehmen will bis Ende 2028 bis zu 14.000 Stellen streichen.

    Wie die dpa mitteilt, sei der Hauptgrund für den Verlust eine hohe Rückstellung für Umbaukosten in Höhe von rund 600 Millionen Euro. 2023 hatte der Konzern unter dem Strich noch einen Gewinn von 126 Millionen Euro gemacht.

    Holger Klein (ZF): Branche unter enormem Druck

    „Das Jahr 2024 hat deutlich gemacht, unter welch enormem Druck unsere Branche und damit auch unser Unternehmen steht“, sagte der ZF-Vorstandschef Holger Klein laut Pressemitteilung. Man begegne den Herausforderungen mit einem Maßnahmenplan. Dazu zählen etwa Einsparungen und Stellenabbau. Das Ziel sei, ZF zu entschulden und zu einem agileren und profitableren Technologieführer zu entwickeln.

    Neuer Aufsichtsratsvorsitzender am Vortag bekannt gegeben: Rolf Breidenbach übernimmt

    Nur einen Tag zuvor hatte das Unternehmen einen Wechsel an der Spitze des Aufsichtsrates bekannt gegeben. Der bisherige Aufsichtsratsvorsitzende Heinrich Hiesinger legt sein Amt auf eigenen Wunsch vorzeitig nieder.

    Rolf Breidenbach ist der neue Aufsichtsratvorsitzende von ZF.
    Rolf Breidenbach ist der neue Aufsichtsratvorsitzende von ZF. Foto: David Young, dpa

    Nachfolger wird Rolf Breidenbach, der 18 Jahre lang den Autozulieferer Hella geleitet hat. Für ZF-Vorstandschef Holger Klein ist Breidenbach kein Unbekannter. Beide arbeiteten früher beim Beratungsunternehmen McKinsey, berichtet das Manager Magazin.

    Krise beim Automobilzulieferer ZF

    ZF ist einer der weltweit größten Automobilzulieferer. Der Konzern gehört zu 93,8 Prozent der Zeppelin-Stiftung, die vom Oberbürgermeister der Stadt Friedrichshafens geführt wird. Das Unternehmen leidet wie viele andere unter der schwachen Konjunktur und der mauen Nachfrage - vor allem nach E-Autos.

    41,4 Milliarden Euro konnte der ZF-Konzern im vergangenen Jahr an Erlösen erzielen. Das ist ein Rückgang von rund elf Prozent oder 5,2 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) lag bei rund 1,5 Milliarden Euro, das sind rund 900 Millionen Euro weniger als 2023.

    Stellenabbau bei ZF: 14.000 Jobs fallen in Deutschland weg

    In den kommenden Jahren will ZF bis zu 14.000 Stellen in Deutschland abbauen. Zum 31. Dezember 2024 beschäftigte ZF laut Mitteilung weltweit 161.631 Menschen – rund vier Prozent weniger als im Vorjahr. In Deutschland habe sich die Mitarbeiterzahl nominell ebenfalls um gut vier Prozent auf etwas mehr als 52.000 verringert. 

    Für das laufende Geschäftsjahr sei nicht mit einer Besserung zu rechnen. Bei stabilen Wechselkursen geht der Konzern für das Jahr 2025 von einem Umsatz von über 40 Milliarden Euro aus. (mit dpa)

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