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Lebensmittelpreise steigen laut Studie weniger als viele Deutsche glauben

Inflation

Lebensmittel sind gar nicht so viel teurer geworden

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    Die Lebensmittelpreise klettern nicht so schnell, wie viele Menschen glauben.
    Die Lebensmittelpreise klettern nicht so schnell, wie viele Menschen glauben. Foto: Hendrik Schmidt, dpa (Symbolbild)

    Fast jeder hat schon mal solch eine Preis-Diskussion geführt oder gehört: „Früher habe ich das Lebensmittel XY noch für die Hälfte bekommen. Und jetzt soll es schon wieder teurer werden.“ Sobald sich Menschen über die Inflation unterhalten, greifen sie gerne eines ihrer liebsten Nahrungsmittel als Beispiel heraus. Sie kaufen es natürlich weiterhin, auch wenn sie dafür immer mehr zahlen müssen. Und, gute Nachricht: Vielleicht ist der Preisanstieg in Wirklichkeit auch gar nicht so hoch, wie die Konsumentinnen und Konsumenten glauben.

    Lebensmittelpreise stiegen 2024 um nur 1,9 Prozent

    Eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zumindest hat jetzt ergeben, dass viele Menschen in Deutschland die Preissteigerungen deutlich höher wahrnehmen, als sie tatsächlich sind - insbesondere bei Lebensmitteln. Die Forscher haben im Dezember mehr als 3000 Menschen ab 18 Jahren befragt. Thema waren unter anderem die Lebensmittelpreise in den vergangenen zwölf Monaten. Über zwei Drittel gaben an, die Preise seien „stark gestiegen“. In Wirklichkeit lag die Inflationsrate in diesem Bereich 2024 laut dem Statistischen Bundesamt aber im Schnitt bei nur 1,9 Prozent.

    Auch bei der allgemeinen Teuerungsrate lagen Gefühl und Realität bei den Teilnehmern der Studie weit auseinander. Die Befragten schätzten im Schnitt, dass die Inflation im vergangenen Jahr 15,3 Prozent betragen habe. Der richtige Wert: 2,2 Prozent. IW-Studienautor Matthias Diermeier sagt: „2023 sind die Preise stark gestiegen, 2024 nicht mehr. Viele merken nicht, dass die Teuerung sich abgeschwächt hat.“

    AfD- und BSW-Anhänger blickten negativer auf die Inflation

    Die Forscher haben die Ergebnisse auch im Hinblick auf Wählergruppen untersucht. Demnach überschätzten Anhänger von AfD und BSW die Preissteigerungen am stärksten. Das könne damit zusammenhängen, dass Menschen, die diese Parteien wählen, offiziellen Statistiken misstrauen, sagt Diermeier.

    Es gibt auch Lebensmittel, deren Preise im vergangenen Jahr im Vergleich zum durchschnittlichen Anstieg in die Höhe schnellten. So war etwa eine Schokoladentafel im Dezember 2024 laut Statistischem Bundesamt durchschnittlich 14,6 Prozent teurer als im Vorjahr. Der Grund: steigende Kakaopreise auf den Weltmärkten. Auch Olivenöl hat sich 2024 wegen schlechter Ernten verteuert wie kaum ein Lebensmittel. Inzwischen sinkt sein Preis wieder.

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    1 Kommentar
    Gerd Reim

    Eine "Erkenntnis" von jemanden der, sagen wir es mal einfach, seit wieviel Jahren schon selbstständig und auf eigener Rechnung Einkaufen darf? Solche "Meinungsäußerungen" sollten mit einer Markierung versehen werden müssen. Und welche "Forscher" sich Wählergruppen, hier speziell AfD und BSW, in Bezug auf Teuerungsrate widmen, müsste dem Chef vom Dienst der AA eigentlich sofort Sauer aufstoßen und vor allem Nachfragen lassen woher diese Informationen stammen (sollen). Und NEIN, ich bin weder Anhänger noch Befürworter der beiden Parteien. Bestimmte Anstandsregeln müssen eingehalten werden. Gerade im Zeitungssektor. Es gibt noch eine Menge an unsinnigen Beispielen (jeder Deutsche hat ein Vermägen von xxx).

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