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Lohnentwicklung in Deutschland: So war es 2024

Lohnentwicklung

Die Löhne sind 2024 kräftig gestiegen

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    Abzüglich der Inflation sind die Bruttolöhne in Deutschland in 2024 im Durchschnitt um 3,1 Prozent gestiegen.
    Abzüglich der Inflation sind die Bruttolöhne in Deutschland in 2024 im Durchschnitt um 3,1 Prozent gestiegen. Foto: Patrick Pleul, dpa

    Um 3,1 Prozent sind die Reallöhne der deutschen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im vergangenen Jahr gestiegen. Das ist die größte Steigerung seit Einführung der Statistik im Jahr 2008. Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden hat die Zahlen ermittelt und dafür von den durchschnittlichen Bruttolohnsteigerungen von 5,4 Prozent die inzwischen abgeschwächte Teuerung von 2,2 Prozent abgezogen. Stark profitiert haben vor allem Menschen mit geringerem Einkommen. Bei ihnen wirkten sich die häufig gezahlten Inflationsausgleichsprämien besonders stark aus.

    Auch Frauen haben mit einem Plus von 5,8 Prozent etwas stärker von den Bruttolohnsteigerungen profitiert als Männer. Somit ist der sogenannte Gender-Pay-Gap, also die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen, leicht zurückgegangen. 2023 lag sie noch bei 18 Prozent, 2024 bei 16 Prozent. Die Schrumpfung ist laut den Statistikern die stärkste seit dem Jahr 2006.

    Gender-Pay-Gap ging leicht zurück, für untere Lohngruppen wurde es besser

    Dass Frauen im Durchschnitt 4,10 Euro brutto weniger verdienten, führt die Behörde auf verschiedene Faktoren wie den Bildungsabschluss oder die Beschäftigungsart zurück. Einen Rest von 1,52 Euro kann sich die Behörde allerdings nicht erklären. Mehr gezahlt wurde vor allem in den Branchen Information und Kommunikation, Gesundheits- und Sozialwesen sowie bei Banken und Versicherungen.

    So weitergehen dürfte es in diesem Jahr aber nicht: Weil viele Gehaltsbestandteile, mit denen die Belastungen der Beschäftigten aus den Jahren der Hochinflation ausgeglichen werden sollten, nur als Einmalzahlung geleistet worden sind, dürfte der Anstieg der Bruttolöhne 2025 deutlich geringer ausfallen.

    Vor zu viel Euphorie warnt auch die gewerkschaftsnahe Hanns-Böckler-Stiftung. Nach ihren Berechnungen liegen die Reallöhne noch immer unter dem Niveau von 2019, also der Vor-Corona-Zeit. Das bedeutet: Trotz des realen Anstiegs von 3,1 Prozent haben die Arbeitnehmer in Deutschland noch immer weniger verdient als vor sechs Jahren. (mit dpa)

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