Saudi-Arabien öffnet sich mit Plan "Vision 2030" für Urlaub und Hollywood
Kronprinz Mohammed bin Salman will sein Land vom Erdöl unabhängig machen - durch Investitionen in Tourismus und Filmindustrie. Doch es bleibt ein fahler Beigeschmack.
Einst war die Oase Al-‘Ula im Nordwesten des heutigen Saudi-Arabien eine Station an der Handelsroute der Weihrauchstraße aus Arabien ans Mittelmeer. Jetzt will Saudi-Arabien die spektakulären Felsformationen und Grabmäler der uralten Ruinenstadt für den Umbau des Landes nutzen. Internationale Stars werden engagiert, um Al-‘Ula bekannt zu machen. Das saudische Königreich, das sich noch vor wenigen Jahren gegen Touristen aus dem Westen sperrte, öffnet sich, um seine Zukunft nach dem Ende des Ölzeitalters zu sichern. Kronprinz Mohammed bin Salman will das Land mit einem Plan namens „Vision 2030“ aus seiner Abhängigkeit vom Öl befreien. Er steckt Milliardensummen in Branchen, um die das konservative Königreich mit seinen 35 Millionen Einwohnern lange einen großen Bogen machte.
Der staatliche Vermögensfonds soll demnach allein in diesem Jahr rund 40 Milliarden Euro in den Umbau des Landes investieren. In Al-‘Ula hat der Thronfolger eine Kommission beauftragt, die Wüstenstadt zu einem Aushängeschild des Landes zu machen, ohne ihr kulturelles Erbe zu zerstören. Faszinierende Landschaften und Ruinen sollen Kultur-Touristen anlocken. Moderner Blickfänger ist das Konzert- und Konferenzgebäude Maraya, dessen Fassade ganz verspiegelt ist. Die staatliche Fluggesellschaft Saudia bietet seit Ende Januar eine Verbindung von Paris nach Al-‘Ula an, der erste Direktflug aus Europa in die Stadt. Kommende Woche gastiert die US-Sängerin Alicia Keys im Maraya. Der italienische Tenor Andrea Bocelli war bereits zu Gast, die Modefirma Dolce & Gabbana präsentierte eine Modeschau.
Erster Hollywood-Streifen wird bereits in saudischer Wüste gedreht
Al-‘Ula soll zudem das Zentrum einer neuen saudischen Filmindustrie werden. Erst vor vier Jahren hatte Kronprinz Mohammed die Kinos in Saudi-Arabien nach einem 35-jährigen Verbot wieder geöffnet. Nun will die saudische Regierung bis 2030 hundert Produktionen im Land fördern. Derzeit entsteht in der Wüste um die Stadt schon der Hollywood-Streifen „Kandahar“, dessen Handlung in Afghanistan spielt. „Kandahar“ ist ein wichtiger Test für die junge saudische Filmbranche. Das Land wolle der Welt zeigen, dass eine internationale Großproduktion dort gut aufgehoben sei, sagte der Chef der Filmabteilung von Al-‘Ula, der britische Produzent Stephen Strachan, der saudischen Zeitung Arab News. Saudi-Arabien muss den internationalen Filmemachern das Beste vom Besten bieten, denn andere arabische Länder haben diesen Markt bisher für sich: „Star Wars“ etwa wurde in Tunesien gefilmt.
Kronprinz Mohammed ist entschlossen, nicht nur hier aufzuholen. An der Küste am Roten Meer soll eine „saudische Riviera“ mit Traumstränden, Luxushotels und Tauchgebieten entstehen. Im vergangenen Jahr wurde in Dschidda der erste Hafen für Kreuzfahrtschiffe eingeweiht. Am Roten Meer wird auch Neom gebaut, eine Hightech-Stadt mit Robotern und fliegenden Taxis, die 440 Milliarden Euro kosten soll. Die Hauptstadt Riad soll bis 2030 mit Investitionen von 700 Milliarden Dollar zu einem kulturellen Zentrum des Nahen Ostens umgebaut werden.
Katastrophale Menschenrechtslage könnte Touristen abschrecken
Al-‘Ula soll zudem das Zentrum einer neuen saudischen Filmindustrie werden. Erst vor vier Jahren hatte Kronprinz Mohammed die Kinos in Saudi-Arabien nach einem 35-jährigen Verbot wieder geöffnet. Nun will die saudische Regierung bis 2030 hundert Produktionen im Land fördern. Derzeit entsteht in der Wüste um die Stadt schon der Hollywood-Streifen „Kandahar“, dessen Handlung in Afghanistan spielt. „Kandahar“ ist ein wichtiger Test für die junge saudische Filmbranche. Das Land wolle der Welt zeigen, dass eine internationale Großproduktion dort gut aufgehoben sei, sagte der Chef der Filmabteilung von Al-‘Ula, der britische Produzent Stephen Strachan, der saudischen Zeitung Arab News. Saudi-Arabien muss den internationalen Filmemachern das Beste vom Besten bieten, denn andere arabische Länder haben diesen Markt bisher für sich: „Star Wars“ etwa wurde in Tunesien gefilmt.
Kronprinz Mohammed ist entschlossen, nicht nur hier aufzuholen. An der Küste am Roten Meer soll eine „saudische Riviera“ mit Traumstränden, Luxushotels und Tauchgebieten entstehen. Im vergangenen Jahr wurde in Dschidda der erste Hafen für Kreuzfahrtschiffe eingeweiht. Am Roten Meer wird auch Neom gebaut, eine Hightech-Stadt mit Robotern und fliegenden Taxis, die 440 Milliarden Euro kosten soll. Die Hauptstadt Riad soll bis 2030 mit Investitionen von 700 Milliarden Dollar zu einem kulturellen Zentrum des Nahen Ostens umgebaut werden. Jamal Khashoggi im Jahr 2018 hat die grausame Seite der Herrschaft des Kronprinzen offenbart. Ruinen und Strände allein dürften für die Entwicklung zum neuen Touristenmagneten nicht ausreichen.
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