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Sommerliche Genussvielfalt: Pfirsiche und Nektarinen schmecken auch in pikanten Gerichten

Ernährungskolumne

So schmeckt der Sommer

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    Pfirsiche schmecken nicht nur nach Urlaub, sondern enthalten auch viele wertvolle Inhaltsstoffe.
    Pfirsiche schmecken nicht nur nach Urlaub, sondern enthalten auch viele wertvolle Inhaltsstoffe. Foto: Christin Klose, dpa

    Mit ihrer auffallenden Färbung, der samtig-weichen Haut, dem aromatisch-süßen Fruchtfleisch und verlockendem Duft gehören Pfirsiche zu den Stars im sommerlichen Obstangebot. Unter den rund 3000 verschiedenen Sorten gibt es solche mit gelbgrüner, gelber oder orange-roter Schale. Das cremeweiße, orange oder rote Fruchtfleisch kann je nach Sorte und Reifegrad knackig-fest oder weich sein. Neben eher rundlichen oder leicht spitz zulaufenden Früchten gibt es mit den sogenannten Plattpfirsichen auch flache Sorten, deren Kern meist besonders klein ausfällt oder gar nicht vorhanden ist. Außerdem unterscheidet man noch zwischen Sorten, deren Kern sich leicht lösen lässt („Freestones“) und solchen mit festsitzendem Kern („Clingstones“).

    Die glatthäutige Nektarine ist eine Varietät des Pfirsichs, die auf eine natürliche Mutation zurückgeht. Also keine Kreuzung zwischen Pfirsich und Pflaume, wie oft behauptet wird. Inzwischen haben auch Plattnektarinen Einzug ins Obstregal gehalten. Da Nektarinen weniger Wasser enthalten, ist das Fruchtfleisch etwas fester und schmeckt wegen des höheren Gehalts an Fruchtzucker süßer als das von Pfirsichen.

    In China wurden schon vor tausenden von Jahren Pfirsiche kultiviert

    Ursprünglich stammen die Steinfrüchte aus China, auch wenn ihr botanischer Name, der „Persischer Apfel“ bedeutet, anderes vermuten lässt. In Fernost werden Pfirsiche schon seit etwa 7500 Jahren kultiviert. Frische Pfirsiche und Nektarinen im hiesigen Supermarkt stammen heutzutage in der Hauptsaison von Juli bis September aus der Mittelmeerregion, im Winter auch aus Südafrika oder Südamerika. Damit die druckempfindlichen Früchte Transport und Lagerung überstehen, werden sie „hartreif“ geerntet (per Hand!). Lagert man harte Pfirsiche oder Nektarinen einige Zeit bei Zimmertemperatur oder neben Apfel oder Banane, reifen sie nach und ihr Geschmack kommt dem reif geernteter sehr nah. Reife Früchte halten sich im Obst- und Gemüsefach des Kühlschranks einige Tage.

    Übrigens werden auch in Deutschland in einigen Weinanbaugebieten Pfirsiche angebaut. So kommen die besonders aromatischen, rotfleischigen Weinbergpfirsiche zum Beispiel vor allem aus dem Bereich der Mosel. Sie findet man frisch meist nur regional oder zu Marmelade, Kompott oder Spirituosen verarbeitet.

    Trotz ihrer Süße sind Pfirsiche und Nektarinen ein leichter Sommergenuss, stecken doch nur etwa 42 Kalorien in 100 Gramm. Sie punkten zudem mit vielen weiteren positiven Inhaltsstoffen wie Vitamin C und E, Niacin (Vitamin B3), Mineralstoffen wie Kalium, Magnesium und Selen sowie Polyphenolen, die zu den sekundären Pflanzenstoffen zählen.

    Pfirsiche lassen sich gut einfrieren

    Die saftig-aromatischen Powerfrüchte lassen sich nicht nur pur genießen. Sie sind sowohl in der süßen Küche wie im Smoothie, Sorbet oder Dessert als auch pikant im Salat, gegrillt, mit Käse oder rohem Schinken serviert, ein Gaumenschmaus.

    Wer im Winter nicht auf meist stark gesüßtes Dosenobst zurückgreifen will, kann Pfirsiche und Nektarinen in der Saison kaufen und verarbeiten. Sie lassen sich auch gut einfrieren. Erstere sollten vorab jedoch blanchiert und von ihrer samtigen Haut befreit werden. Dann den Stein herauslösen, das Fruchtfleisch in Stücke schneiden oder pürieren und einfrieren.

    Stellt man beim Biss in das Obst fest, dass der Kern gespalten ist, ist das kein Grund zur Sorge. Jedenfalls so lange sich kein Schimmel zeigt und das Fruchtfleisch nicht verhärtet ist (im Zweifel solche Früchte besser entsorgen!). Wird das Innere des Kerns nicht mitgegessen, sind die möglicherweise ins Fruchtfleisch übergehenden Spuren an Amygdalin, das im Körper in giftige Blausäure umgewandelt wird, selbst für Kinder unproblematisch.

    Zur Person: Anja Schwengel-Exner ist Fachberaterin für Lebensmittel und Ernährung bei der Verbraucherzentrale Bayern

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