
Zehntägiger Streik in Heathrow: Londoner Flughafen droht Chaos

Nicht nur an deutschen Flughäfen wird gestreikt. In den Osterferien legen Beschäftigte am Londoner Flughafen Heathrow die Arbeit nieder – für zehn Tage.

Zehn Tage lang soll das Sicherheitspersonal am Terminal 5 des Flughafens London Heathrow streiken. Beginnen soll der Streik laut einem Bericht der BBC am 31. März – pünktlich zu den Osterferien. Nach Angaben der Gewerkschaft Unite sollen mehr als 1400 der in Heathrow Beschäftigten in den Osterferien die Arbeit niederlegen. Am Ostersonntag soll der Streik enden. Teilnehmen werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von British Airways, die am Terminal 5 eingesetzt sind, sowie Personal, das ankommende Fracht am Flughafen kontrolliert.
Der Flughafen soll nicht komplett geschlossen werden. Nach Angaben der BBC wird Heathrow Notfallpläne erstellen. Laut einer Erklärung des Airports können Passagiere sicher sein, dass der Flughafen "trotz unnötiger Streikdrohungen der Gewerkschaft Unite geöffnet und betriebsbereit sein wird". Wie viele Passagiere betroffen sein und wie viele Flüge verschoben oder abgesagt werden müssen, ist bislang nicht bekannt.
Streik am Flughafen London Heathrow: Unite fordert Lohnerhöhung
Grund für den Streik ist die Forderung von Unite nach einer Lohnerhöhung. Heathrow habe den Beschäftigten eine zehnprozentige Lohnerhöhung angeboten. Bei dem Angebot handle es sich nach Angaben von Unite aber in Wirklichkeit um "eine reale Gehaltskürzung", denn die Inflationsrate liege derzeit bei 13,4 Prozent.
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Die Generalsekretärin der Gewerkschaft Unite, Sharon Graham, sagte laut BBC, dass die Arbeiter am Flughafen Heathrow "Armutslöhne" erhalten, während "der Vorstandsvorsitzende und die leitenden Angestellten riesige Gehälter genießen". Ein Wachmann am Flughafen erhalte beispielsweise nur 24.000 Pfund (etwa 27.140 Euro) pro Jahr. Die Beschäftigten würden nicht aus Gier, sondern aus Notwendigkeit streiken.
Auch an deutschen Flughäfen wird aktuell immer wieder gestreikt
Aktuell wird auch an deutschen Flughäfen immer wieder gestreikt. Am Donnerstag war erneut der Airport in München betroffen. Die Beschäftigten der Sicherheitsgesellschaft München sind von der Gewerkschaft Verdi dazu aufgerufen, die Arbeit am Donnerstag sechs Stunden lang niederzulegen. Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer arbeiten im Auftrag der Regierung von Oberbayern. Zwischen 8 und 14 Uhr werden die meisten der 40 Kontrollstellen wegen des Streiks in beiden Terminals nicht besetzt sein.
Die Gewerkschaft Verdi fordert 10,5 Prozent mehr Lohn für die Beschäftigten des Öffentlichen Dienstes. Mindestens sollen es aber 500 Euro mehr im Monat sein. Kommende Woche sollen die Tarifverhandlungen fortgesetzt werden. Auch am 27. März soll es zu einem bundesweiten Streik im Öffentlichen Dienst kommen.