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Tarifeinigung bei der Post: Beschäftigte bekommen fünf Prozent mehr Gehalt und mehr Urlaubstage

Tarifstreit

Tarifeinigung bei Deutscher Post: Beschäftigte bekommen fünf Prozent mehr Gehalt

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    Die Gewerkschaft Verdi hatte im Tarifstreit mit der Deutschen Post zu Streiks aufgerufen. Nun gibt es eine Einigung zwischen der Arbeitgeberseite und den Arbeitnehmer-Vertretern.
    Die Gewerkschaft Verdi hatte im Tarifstreit mit der Deutschen Post zu Streiks aufgerufen. Nun gibt es eine Einigung zwischen der Arbeitgeberseite und den Arbeitnehmer-Vertretern. Foto: Philipp von Ditfurth, dpa (Archivbild)

    Im Tarifstreit bei der Deutschen Post wurde eine Einigung erzielt. Die rund 170.000 Beschäftigten sollen ab dem 1. April 2025 zwei Prozent mehr Gehalt erhalten. Ein Jahr später erfolgt eine weitere Erhöhung um drei Prozent. Das ist das Ergebnis der vierten Verhandlungsrunde der Post und der Gewerkschaft Verdi.

    Das Ergebnis der Verhandlungen sieht demnach einen Tarifvertrag über 24 Monate vor, mit einer Laufzeit bis zum 31. Dezember 2026. Dieser beinhaltet laut Verdi, dass auch die Vergütungen für Auszubildende und dual Studierende parallel um zwei und ein Jahr später um drei Prozent ansteigen. Die Erhöhung um drei Prozent erfolgt dabei zum 1. April 2026.

    Tarifstreit beigelegt: Post-Beschäftigte bekommen mehr Lohn und Urlaub

    Zusätzlich zur Gehaltserhöhung, haben sich die beiden Seiten auch auf mehr Urlaub für die Briefträgerinnen, Briefträger, Paketbotinnen und Paketboten geeinigt. Ab dem 1. Januar 2026 bekommen alle Beschäftigten einen zusätzlichen Urlaubstag pro Jahr. Für Angestellte, die mindestens 16 Jahre im Unternehmen arbeiten, gibt es zudem noch einen zweiten freien Tag mehr.

    Die Verdi-Vorsitzende und Verhandlungsführerin Andrea Kocsis zeigte sich nach der Einigung zufrieden. „Das ist ein ordentliches Ergebnis, das ohne den Druck und die hohe Streikbereitschaft unserer Mitglieder so nicht hätte erreicht werden können“, sagte sie am Dienstag laut einer Presseerklärung der Gewerkschaft. Man habe gegenüber der dritten Verhandlungsrunde „deutliche Verbesserungen“ durchsetzen können, sowohl bei der Entgelterhöhung, als auch bei der Laufzeit und dem zusätzlichen Urlaub. „Der zusätzliche Urlaubstag für alle sowie ein weiterer Urlaubstag für langjährig Beschäftigte sorgt für mehr Entlastung für die körperlich schwere Arbeit“, so Kocsis.

    Verdi zeigt sich zufrieden – Post spricht von „äußerst schwierigen“ Verhandlungen

    Thomas Ogilvie, Konzernvorstand Personal und Arbeitsdirektor der Deutschen Post AG, bezeichnet die vergangenen Verhandlungen mit Verdi als „äußerst schwierig“. Es habe angesichts der Geschäftsentwicklung bei der Post „kaum Spielraum für Lohnerhöhungen“ gegeben. „Dennoch war es uns wichtig, eine Einigung zu erzielen. Nach einem sehr hohen Tarifabschluss im Jahr 2023 realisieren wir jetzt erneut Lohnsteigerungen, die die Kaufkraft unserer Beschäftigten über die vereinbarte Laufzeit des Tarifvertrags erhalten“, so Ogilvie laut einer Presseerklärung der Post. Auch für die Kundinnen und Kunden sei die Einigung gut, da somit auch die Warnstreiks vorbei seien. Ogilvie warnte jedoch: „Die strukturellen Probleme, die Post & Paket Deutschland belasten, sind mit der Einigung allerdings nicht vom Tisch.“

    Das Unternehmen kämpft mit dem Umbau vom Brief- zum Paketgeschäft. Der Rückgang der Briefmengen hat sich beschleunigt. Die Tariferhöhung koste das Unternehmen nun allein im Jahr 2026 zusätzliche rund 360 Millionen Euro, erklärt das Unternehmen. Gleichzeitig bestehe weiterhin ein hoher Investitionsbedarf zum Umbau der Infrastruktur des Brief- und Paketnetzes sowie in die ökologische Nachhaltigkeit des Unternehmensbereichs.

    Einigung beendet Warnstreiks – Post hat weitere Zugeständnisse gemacht

    Die Post hatte in der vergangenen Verhandlungsrunde vom 14. Februar ein Angebot von einer Laufzeit des Tarifvertrags von 27 Monaten vorgelegt, bis zum 31. März 2027. Lohnerhöhungen hätte es im Juli 2025 sowie im Oktober 2026 gegeben – um 1,8 beziehungsweise zwei Prozent. Zusätzliche Urlaubstage hätte es nur für einen Teil der Beschäftigten gegeben.

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