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Tarifverhandlungen: Bahn und EVG einigen sich

Deutsche Bahn

Neuer Tarifvertrag: Bahn und EVG einigen sich

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    Über Details des neuen Tarifvertrags informierten DB und EVG am Nachmittag gemeinsam. (Archivbild)
    Über Details des neuen Tarifvertrags informierten DB und EVG am Nachmittag gemeinsam. (Archivbild) Foto: Hannes P. Albert, dpa

    Die Warnstreiks bei der Deutschen Bahn haben ein Ende. Nach langen Verhandlungen verständigten sich Bahn und die Gewerkschaft EVG auf einen neuen Tarifvertrag für rund 192.000 Beschäftigte. Das teilte die Bahn der Deutschen Presse-Agentur mit.

    Um zu dieser Einigung zu kommen, brauchte es über Tage andauernde Gespräche – in drei Verhandlungsrunden. Mit dieser Lösung wendete die Deutsche Bahn mögliche Warnstreiks ab April ab. Der aktuelle Tarifvertrag gilt noch bis Ende März, bis dahin gilt eine sogenannte Friedenspflicht.

    Vor der Bundestagswahl: Bahn und EVG drängten auf raschen Tarifabschluss

    Die Details des neuen Tarifvertrags gaben DB und EVG in einer gemeinsamen Presseerklärung am Sonntagnachmittag bekannt. Beschäftigte des Unternehmens erhielten demnach gestaffelt über rund drei Jahre eine Lohnerhöhung von insgesamt 6,5 Prozent.

    Das Gehalt steige ab Juli diesen Jahres zunächst um zwei Prozent und Juli kommenden Jahres um weitere 2,5 Prozent. Ab Dezember 2027 bekämen Beschäftigte schließlich durch einen jährlichen Bonus weitere zwei Prozent mehr Geld. DB und EVG einigten sich darüber hinaus auf eine Einmalzahlung von 200 Euro im April diesen Jahres.

    Erster Tarifabschluss ohne Streiks zwischen Bahn und EVG seit 2016

    Außerdem sprachen beide Seiten Beschäftigten im Schichtdienst eine weitere Lohnerhöhung von zusätzlich 2,6 Prozent zu, die der Erklärung zufolge ab Dezember kommenden Jahres ebenfalls als Einmalzahlung umgesetzt werden soll. Der Tarifabschluss gelte bis Dezember 2027. Bis dahin bestünde für die Beschäftigten auch ein Kündigungsschutz.

    „Die sehr lange Laufzeit gibt uns die Planungssicherheit, die wir für die erfolgreiche Sanierung der Bahn dringend brauchen“, wird DB-Personalvorstand Martin Seiler in der Erklärung zitiert. „Unsere Mitarbeitenden machen jeden Tag einen tollen Job. Es ist uns wichtig, diese besondere Leistung auch in herausfordernden Zeiten zu würdigen,“ sagte Seiler demnach weiter.

    Zuvor hatte die EVG 7,6 Prozent mehr Einkommen sowie ein Zusatzgeld von weiteren 2,6 Prozent für Schichtarbeiter gefordert. Eine Einigung auf einen neuen Vertrag zwischen Bahn und EVG ohne Streiks gab es zuletzt 2016.

    Rasche Verhandlungen lagen auch im Interesse der Deutschen Bahn

    Beide Seiten zielten auf einen raschen Abschluss ab. Die EVG wollten noch vor der Bundestagwahl zu einem Entschluss kommen, da sie unter einer unionsgeführten Bundesregierung wirtschaftliche und strukturelle Unsicherheiten für den Konzern befürchteten. Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz hatte zuletzt noch einmal betont, Netz und Betrieb bei der Deutschen Bahn voneinander trennen zu wollen.

    Aufgrund eigener Vorhaben und Bestrebungen war ein schneller Tarifabschluss auch im Interesse der Bahn. Mit dem Programm „S3“ will die Bahn, die sowohl wirtschaftlich als auch betrieblich in der Krise steckt, bis 2027 die Trendwende schaffen. Bis dahin sollen wieder 75 bis 80 Prozent der Fernverkehrszüge pünktlich fahren. Im vergangenen Jahr lag der Wert auf einem historischen Tiefstwert von 62,5 Prozent. Der nun abgeschlossene Tarif gilt für den gesamten Zeitraum des Sanierungsplans der DB. (mit dpa)

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    1 Kommentar
    Max Winkla

    Leider enthält der Artikel einen Fehler. Es sind keine 6,5% mehr Gehalt. Es sind nur 4,5%, denn die 2% im Dezember 2027 ist nur eine "Einmalzahlung" !!! Also wird hier seitens der DB und EVG getäuscht.

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