Nach der Vielzahl an Rückschlägen für den Unternehmen in den vergangenen Monaten war ein solcher Jahresbericht zu erwarten: Bei Volkswagen ist der Gewinn im Jahr 2024 massiv zurückgegangen. Unterm Strich verdiente VW mit 12,4 Milliarden Euro fast 31 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, wie die Wolfsburger mitteilten.
Schon im vergangenen Jahr wurde offenkundig, dass der Wolfsburger Autobauer nicht nur in wirtschaftlich schwierigen Zeiten steckt. Zum Jahresende war der Aktienkurs auf rund 80 Euro gefallen, so niedrig wie seit den Nachwirkungen der Finanzkrise 2010 nicht mehr. Seit Beginn des neuen Jahres steigt der Kurs zwar wieder an. Allerdings kämpft VW weiterhin mit zusätzlichen Schwierigkeiten, die den Konzern voraussichtlich noch längerfristig beschäftigen werden: etwa schwachen Verkaufszahlen und langsamen Fortschritten im Elektrofahrzeugmarkt, insbesondere im Vergleich zu chinesischen Herstellern, oder Führungsproblemen und hohen Produktionskosten.
Volkswagen in der Krise: Das sind die Probleme des Autobauers
Die jüngsten Gewinneinbußen sind unter anderem auch auf diese Probleme zurückzuführen. So kam aus dem einstigen Gewinnbringer China deutlich weniger Ergebnis. Zudem wurden hohe Kosten unter anderem für das Aus des Audi-Werks in Brüssel fällig. Im Tagesgeschäft fiel das operative Ergebnis um gut 15 Prozent auf 19,1 Milliarden Euro. Das entsprach einer Marge von 5,9 Prozent nach 7,0 Prozent im Vorjahr. VW hielt sich damit noch besser als zuletzt selbst avisiert. Der Umsatz legte hingegen nur um knapp ein Prozent auf 324,7 Milliarden Euro zu. Die Dividende soll um 30 Prozent auf 6,36 Euro je im Dax notierter Vorzugsaktie gekürzt werden. Das ist ein deutlicherer Schnitt als erwartet. VW-Chef Oliver Blume rechnet damit, dass sich die operative Umsatzrendite in einer Spanne von 5,5 bis 6,5 Prozent bewegen wird und damit in etwa auf dem Niveau des Vorjahres bleibt.
Unternehmensintern ist im vergangenen Jahr zugleich die Wut auf die Konzernspitze gewachsen. Sie solle in der Krise ein Zeichen damit setzen, dass sie zurückstecke, lauteten die Forderungen der Belegschaft. Für die Angestellten sind bereits harte Schnitte vorgesehen: Volkswagen hatte kurz vor Jahresende verkündet, bis 2030 in Deutschland mit 35.000 Stellen fast jeden vierten Job bei der Kernmarke VW Pkw zu streichen.
Nun beteiligt sich auch der Konzernvorstand mit einem millionenschweren Gehaltsverzicht am Sparprogramm des Autobauers. VW-Chef Oliver Blume und die übrigen Konzernvorstände verzichten 2025 und 2026 auf elf Prozent ihre Bezüge, bestätigte ein Sprecher des Aufsichtsrats. Einen entsprechenden Vorschlag der Konzernspitze habe der Aufsichtsrat auf seiner jüngsten Sitzung angenommen. Zuvor hatte das Handelsblatt berichtet. (mit dpa)
Vielleicht habe das auch falsch verstanden, aber es ist immer noch von 70 % Gewinn die Rede. VW soll doch froh sein, dass sie keine Verluste machen.
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