Nach nur 14 Monaten hat das Hamburger Modelabel Iluxi Insolvenz angemeldet. Die mit hohen Ambitionen gestartete Online-Marke geriet in finanzielle Schwierigkeiten, nachdem eine geplante, zweite Finanzierungsrunde scheiterte.
Edgar Rosenberger, Gründer und der frühere Geschäftsführer der bekannten Modeinstitutionen H&M (Deutschland) und Esprit, bestätigte die Zahlungsunfähigkeit gegenüber dem Portal Textilwirtschaft und erklärte: „Wir konnten die hohen Erwartungen nicht erfüllen.“
Modemarke Iluxi insolvent: Renommierte Führungskräfte ohne Erfolg
Neben Rosenberger zählt Iluxi weitere prominente Gesellschafter zum Team: Melody Harris-Jensbach ist ehemalige CEO der Outdoor-Marke Jack Wolfskin, Martijn van der Zee fungierte zuvor als Einkaufsleiter bei C&A.
Trotzdem konnte das Label aus Norddeutschland nicht verhindern, dass das Startup nach etwas mehr als einem Jahr zahlungsunfähig wurde. „Premium-Fashion-Marke für moderne, zeitlose Designs“ lautet das Credo, mit dem sich der Textilhersteller auf Kundenfang begab.
Nachhaltiges Konzept bei Iluxi – Produktionsstandorte in Afrika
Ziel des Unternehmens war es nach eigenen Angaben, Nachhaltigkeit zu fördern und Überproduktion zu vermeiden. Die Produktion fand in Madagaskar und Mauritius statt, während Design und Marketing in der Firmenzentrale nahe der Hamburger Binnenalster angesiedelt waren.
Zum Start im Jahr 2023 beschrieb Rosenberger das Konzept als Antwort auf die Herausforderungen der Modebranche, darunter wirtschaftliche Unsicherheiten und Kaufzurückhaltung. Doch gerade diese Faktoren trugen offenbar dazu bei, dass Iluxi seine Ziele nicht erreichen konnte.
Iluxi-Gründer ging bereits 2002 mit Modemarke in die Insolvenz
Edgar Rosenberger hatte die Marke erst im Mai 2023 über das Karrierenetzwerk Linkedin vorgestellt. Neben seiner Tätigkeit bei Iluxi ist der Manager mit seiner Unternehmensberatung Retail Brand Services selbstständig. Laut Fashionunited.de wurde das Insolvenzverfahren bereits Mitte Dezember in die Wege geleitet.
Bereits 2002 musste Rosenberger für die Hamburger Modemarke Ipuri Insolvenz anmelden, nachdem er leitende Positionen bei Esprit und H&M innehatte. Trotz der vorläufigen wirtschaftlichen Pleite bleibt der Geschäftsbetrieb des Iluxi-Webshops vorerst bestehen. Auf unsere Anfrage erklärt das Unternehmen: „Es wird nun geprüft, inwieweit eine Fortführung sinnvoll ist. Unser Insolvenzverwalter sieht eine gute Möglichkeit für den Fortbestand.“
Zu den weiteren Hintergründen führt Rosenberger aus: „Es ist im Moment eine Menge los am Markt und keine einfache Zeit für Investoren, Kunden und Händler, die sich mit der Kaufzurückhaltung beschäftigen müssen.“
Auch der Modekonzern Esprit musste im vergangenen Jahr Insolvenz anmelden.
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