Ärzte verordnen weniger ADHS-Medikamente
Der Verbrauch des ADHS-Medikaments Ritalin, das eigentlich Methylphenidat heißt, ist im vergangenen Jahr zurückgegangen. 2013 war der Verbrauch erstmalig seit 20 Jahren gesunken.
Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hat am Montag erklärt, dass der Verbrauch von Methylphenidat im vergangenen Jahr um fünf Prozent gesunken ist. Das Medikament gegen die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung, kurz ADHS, ist weithin unter dem Handelsnamen Ritalin bekannt. 2013 waren 1.803 Kilogramm Methylphenidat verordnet worden, im Folgejahr nur noch 1.716 Kilogramm. Die Ärzte haben weniger Ritalin verordnet.
Methylphenidat: Nicht nur ADHS-Patienten nehmen Ritalin
Insgesamt lässt sich der Trend zum Rückgang feststellen, was den Verbrauch von Ritalin angeht. 2013 war der Medikamentenverbrauch zum ersten Mal seit 20 Jahren leicht gesunken. Zuvor war der Einsatz von Methylphenidat vor allem bei ADHS zehn Jahre lang verdreifacht worden. Doch ADHS-Arzneien wie Ritalin werden immer stärker kritisch gesehen. Methylphenidat soll nicht nur bei ADHS helfen, sondern führt angeblich auch zu Wachstumsstörungen, Schlaflosigkeit, Angstzustände und Appetitlosigkeit.
Inzwischen gelten strenge Regeln für die Verschreibung von ADHS-Medikament Ritalin. Doch es gibt auch neue Behandlungsmöglichkeiten. Neben Medikamenten wie Methylphenidat können auch Verhaltenstherapien und Neurofeedback bei ADHS helfen. Problematisch ist, dass gesunde Teenager und Erwachsene das Medikament nicht gegen ADHS, sondern zur Leistungssteigerung einnehmen. Dieses Hirndoping kann schlimme Folgen haben. AFP/sh
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