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Interview
01.12.2020

Augsburger Osteopath: "Intensive Untersuchung mit den Händen"

Der Osteopath versucht unter anderem Blockaden im Körper des Patienten zu finden.
Foto: dpa (Symbolbild)

Osteopathie wird auch in Deutschland immer häufiger angewendet. Wie dieses Verfahren funktioniert, erklärt der Augsburger Arzt Rolf Pesch.

Herr Dr. Pesch, Sie sind seit vielen Jahren als Orthopäde, Belegarzt und als ärztlicher Osteopath in Augsburg tätig. Was ist eigentlich Osteopathie?

Dr. Rolf Pesch: Osteopathie ist ein vor rund 150 Jahren in den USA entwickeltes ganzheitliches Heilverfahren, es basiert auf exakten Kenntnissen der Anatomie und der Funktionen. Im amerikanischen Gesundheitssystem gehört die Osteopathie zur Allgemeinmedizin und wird an über 40 Colleges gelehrt. Etwa 15 Prozent der Medizinstudenten entscheiden sich dort für den osteopathischen Schwerpunkt. Der Therapeut versucht zunächst, Blockaden im Körper des Patienten zu finden, und zwar durch sehr aufmerksame Beobachtung des Betreffenden, bestimmte Tests und vor allem durch eine sehr intensive Untersuchung mit den Händen.

Os heißt ja letztlich auch Knochen. Geht es bei der Osteopathie also in erster Linie um das Skelett?

Pesch: Es geht in der Osteopathie um drei Systeme: Den Bewegungsapparat, die inneren Organe und das sogenannte cranio-sakrale System, das den Kopf samt Gehirn, das ganze Nervensystem, die Wirbelsäule und das Becken umfasst. Alle Bereiche stehen in Wechselbeziehungen.

Wie funktioniert die Diagnostik?

Pesch: Der Osteopath schaut sich an, wie der Patient geht, steht oder liegt. Er analysiert sozusagen die Statik des Menschen und mögliche Ungleichgewichte. Dann tastet er Schicht um Schicht den Körper des Patienten ab, je nach Schmerz oder Störung. Gibt es auch hier Unregelmäßigkeiten? Wie ist die Spannung der einzelnen Schichten? Die Untersuchung und Diagnostik unterscheidet sich von der heute gängigen Hightech-Medizin, bei der man bei Schmerzen am Knie als erstes einmal ein MRT anfertigen lässt. In der Osteopathie ist das anders, hier geht es darum, sich zunächst einen Überblick über die Funktionsstörungen zu verschaffen und gezielt dort einzugreifen – dann eventuell aber auch mit Diagnostik wie MRT.

Wie sieht die Therapie aus?

Pesch: Während der Diagnostik identifiziert der Therapeut die Schlüsselstörung, die sogenannte „key-lesion“. Je nach Ausbildung, persönlichen Erfahrungen und Erfolgen wird dann die Störung behandelt. Unterschiedliche Techniken wie Tasten, Druck ausüben, Dehnen oder Mobilisieren werden an Muskeln, Bändern, Gelenken und vor allem im Fasziensystem eingesetzt. Selbstheilungskräfte werden dadurch aktiviert. Der Patient bekommt Übungen zum selbstständigen Weitermachen. Osteopathie ist somit Hilfe zur Selbsthilfe.

Und das soll funktionieren?

Pesch: Dass das funktioniert, zeigt sich zum Beispiel in der Sportosteopathie, dem Thema unseres diesjährigen DAAO-Kongresses. Die DAAO ist die im Jahr 2000 gegründete Deutsch-Amerikanische Akademie für Osteopathie. Egal ob Breiten- oder Leistungssport – in der Regel sind es komplexe Bewegungen und häufige Wiederholungen beim Training, die zu Überlastungen, Fehlstellungen oder Unfällen führen können. Egal ob Fußball, Eishockey, Fitness, Joggen oder Golf. Hier kommen ganzheitliche osteopathische Techniken schon seit längerem erfolgreich in allen Altersgruppen zum Einsatz – weil gerade sie Probleme von Spitzensportlern wie auch Breitensportlern schneller in den Griff bekommen, als das mit herkömmlichen medizinischen Methoden oft möglich ist. Ex-Fußballbundestrainer Jürgen Klinsmann hatte das Thema vor Jahren aus den USA mitgebracht. Heute haben fast alle Topsportler ihren „eigenen“ Osteopathen.

Viele denken, dass Osteopathen Heilpraktiker sind. Was ist eigentlich der Unterschied zum ärztlichen Osteopathen?

Pesch: Erfahrene Physiotherapeuten sind geschult im Tasten und Behandeln von Geweben. Sie bilden sich immer häufiger nach Abschluss ihrer Ausbildung zum Physiotherapeuten – sie dauert drei Jahre – weiter in Richtung Osteopathie. Nach Ablegen einer Heilpraktikerausbildung – sie dauert an privaten Schulen in der Regel zwei Jahre – können sie sich als Osteopath selbstständig machen. Daneben gibt es seit einigen Jahren auch die Möglichkeiten des Bachelorstudiums.

Und bei den ärztlichen Osteopathen?

Pesch: Nach dem Medizinstudium – in der Regel sechs Jahre – und dem Erwerb der Zusatzbezeichnung „Manuelle Medizin“ können Interessierte dann eine Zusatzausbildung Osteopathie absolvieren – rund 700 Stunden bis zum Diplom.

Welche Ärzte werden häufig zusätzlich Osteopathen?

Pesch: Zum Beispiel Orthopäden, Sportmediziner oder Allgemeinmediziner, aber auch Kinderärzte, Hals-Nasen-Ohren-Ärzte, oder Zahnärzte mit Schwerpunkt Behandlung von Kiefergelenkproblemen.

Übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für osteopathische Leistungen?

Pesch: Manche Ersatzkassen übernehmen sie, viele große Krankenkassen leider noch nicht, trotz der steigenden Nachfrage. Private Krankenkassen tragen die Kosten hingegen, Berufsgenossenschaften auf Antrag.

Sie haben kürzlich einen internationalen Verband ärztlicher Sportosteopathen namens GOSM gegründet und einen Kongress zum Thema Sportosteopathie in Augsburg veranstaltet.

Pesch: Wegen der Covid-19-Pandemie haben wir den Kongress frühzeitig online umgestaltet. Trotzdem sind 180 Ärzte und interessierte Therapeuten den Vorträgen unserer amerikanischen Freunde wie auch deutscher Wissenschaftler und Ärzte virtuell gefolgt. Er steht noch sechs Monate für die Teilnehmer zum Streamen bereit. Mit dem Ergebnis sind wir sehr zufrieden.

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