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Sucht nach Sex
11.05.2017

Bei Sexsucht fehlt die Kontrolle über die Lust

Sexsüchtige suchen immer neue Kicks, um sich Befriedigung zu verschaffen. Doch irgendwann bleibt nur noch Frust. Eine Standardtherapie gegen Sexsucht gibt es nicht.
Foto: Friso Gentsch/dpa

Es leiden geschätzt Hunderttausende Deutsche an Sexsucht - die meisten davon sind Männer. Woran man merkt, dass die Lust zur Krankheit geworden ist und was man tun kann.

Süchtig nach Sex - viele sehen darin eher den Inhalt eines anzüglichen Witzes als eine ernstzunehmende Krankheit. Tatsächlich schätzen Experten, dass allein in Deutschland Hunderttausende Menschen an Sexsucht leiden. Sie können kaum an etwas anderes denken, leiden bei Verzicht unter Entzugserscheinungen und haben Probleme, ihren Alltag zu organisieren.

Eine Person, die unter Sexsucht leidet, kann ihr Verlangen nach sexueller Befriedigung nicht mehr kontrollieren. „Die Abhängigkeit zeigt sich darin, dass jemand längerfristig die Kontrolle über sein sexuelles Verhalten verliert und trotz negativer Konsequenzen nicht davon lassen kann“, sagt Frauke Petras, Sexualberaterin bei Pro Familia in Berlin. Jede Gelegenheit wird genutzt, auch am Arbeitsplatz. Dabei riskiert der Betroffene sogar seine Stelle zu verlieren – auch Familie, Freunde oder Partnerschaft leiden unter der Abhängigkeit. Der Psychologe Jannis Engel mahnt: „Es drohen Vereinsamung und Verwahrlosung“.

Bei Sexsucht werden Langeweile und Leere mit Lust bekämpft

Noch wird die Sucht in Deutschland nicht komplett anerkannt. Das liegt mitunter daran, dass Sexsucht nicht ausreichend erforscht wird. „Eine offizielle Diagnose Sexsucht gibt es bislang noch nicht, aber Kriterien für suchtartiges sexuelles Verhalten“, sagt Christoph Joseph Ahlers dazu. Er ist klinischer Sexualpsychologie in Berlin und Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Sexualmedizin, Sexualtherapie und Sexualwissenschaft. 

Wie viele Menschen in Deutschland unter Sexsucht leiden, ist nicht bekannt. Geschätzt wird, dass Hunderttausende davon betroffen sind, darunter mehr Männer als Frauen. Während Sexsüchtige immer mehr versuchen, ihr Verlangen zu stillen, fühlen sie sich trotzdem immer weniger befriedigt. Die innere Leere wird bei der Suche nach dem Kick ignoriert.

Wie für Alkoholiker das Trinken, erfüllt sexuelle Betätigung dieselbe Funktion für Sexsüchtige: „Negative Gefühle sollen vergehen, positive entstehen“, erklärt Ahlers. Indem die sexuelle Erregung durch Stoffwechselveränderungen kurzzeitig ein positives Gefühl und damit Stimmungsaufhellung bewirkt, sollen negative Gefühle wie innere Leere, Halt- und Perspektivlosigkeit oder auch Langeweile überlagert werden. Doch der Effekt wirkt nur kurz, sodass die Betroffenen die sexuellen Aktivitäten fortwährend wiederholen und teils auch steigen, um das am Anfang empfundene „Problemlösen mit Sex“ wieder zu erreichen. Stattdessen bleibt die Befriedigung aus, was zu Frust und Dosissteigerung führt und die Sexsucht nicht mindert.

Was passiert, wenn Sexsüchtige auf Sex verzichten?

Wenn auch Sexsucht medizinisch noch keinen Konsens in der Forschung und Anerkennung in der Gesellschaft findet, sind sich Fachleute zumindest darin einig, ab wann sexuelles Verlangen wirklich krankhaft wird: „Das ist der Fall, wenn das eigene Verhalten zum Zwang wird und einen Leidensdruck auslöst“, meint Psychologe Engel, der im Arbeitsbereich für Klinische Psychologie und Sexualmedizin der Medizinischen Hochschule Hannover tätig ist. Der Leidensdruck kann sich neben innerer Leere auch in Scham und Selbstverachtung äußern.

Doch Sexverzicht ist auch keine Lösung: Wie bei anderen Suchten kommt es zu Entzugserscheinungen, zum Beispiel Nervosität, Depressivität und Aggressivität. „Bloße Sex-Abstinenz ist keine ursachenbezogene Lösung des Problems“, erklärt Ahlers: „Es ist wie ein Furunkel, den man überschminkt, statt die Entzündung zu bekämpfen.“

Sexsüchtige suchen sich erst dann Hilfe, wenn sie den Druck nicht mehr ertragen. Dabei gilt jedoch laut dem Psychologen Engel: „Eine Standard-Therapie gibt es nicht“. Der Einzelfall entscheidet, bestätigt Ahlers: „Bei einer Therapie muss ausgelotet werden, welches konkretes Problem mit dem exzessiven sexuellen Verhalten überlagert werden soll“.

Wenn der Betroffene sich benachteiligt oder nicht wertgeschätzt fühlt, arbeitslos oder depressiv ist, könnte eine Psychotherapie den Süchtigen helfen, neue Lebensperspektiven zu erkennen. Im Falle, dass der Sexsüchtige nicht die Nähe eines festen Partners oder einer festen Partnerin zulässt, könnte Intimitätstraining helfen. Sexsüchtige sollen dabei unterstützt werden, wieder die Kontrolle über ihr sexuelles Verhalten zu erlangen, denn im Unterschied zu anderen Suchten, müssen Betroffene dann nicht den Rest ihres Lebens abstinent bleiben. AZ, dpa

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