Das hält Menschen von heute im Alter jung
Wir leben immer länger: Innerhalb von zehn Jahren hat sich die durchschnittliche Lebensdauer um zwei Jahre verlängert. Woran liegt das, und geht es so auch weiter?
Die Deutschen werden immer älter, doch hinter anderen Industrienationen wie Japan hinkt Deutschland in Sachen Lebenserwartung hinterher, erklärt Prof. James Vaupel, Leiter des May-Planck-Instituts für demografische Forschung in Rostock. Er weiß, dass die Deutschen ein hohes Alter in besserer Gesundheit erreichen: "Das Alter setzt verzögert ein. 75 ist das neue 65." Schon in der Kindheit werde demnach das Fundament für ein langes Leben gelegt. Eine bessere Ernährung und medizinische Versorgung erhöht die Lebenserwartung.
Besseres Leben, längere Lebensdauer?
Doch auch insgesamt führen "Besser"-Faktoren zu einem langen Leben: bessere Bildung, bessere Luft, besseres (sauberes) Wasser, sichere Straßen und ein besseres Einkommen - das sind einige Faktoren für eine hohe Lebenserwartung. Viel kann man selbst beeinflussen. So sterben Raucher im Schnitt rund zehn Jahre früher, Ernährung und Bewegung sind wichtige individuelle Faktoren. Allerdings wendet Gesundheitspsychologin Julia Scharnhorst ein, dass das Gesundheitsverhalten der wenigsten Menschen rational beeinflusst ist.
Prof. Karl Lenhard Rudolph, Direktor des Leibniz-Instituts für Alternsforschung in Jena, widerspricht Vaupel vollkommen. Man könne seine Gene nicht austricksen, und in ihnen sei festgelegt, welche Lebensdauer uns erwartet: "Innerhalb der von ihnen vorgegebenen Grenzen können wir aber über die Art und Weise, wie wir leben, erheblich Einfluss nehmen, gesund zu altern. Wenn ich von meinen Genen her 70 Jahre alt werde, kann ich noch so gesund leben, ich werde keine 100." dpa/sh
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