Deutsche Krebshilfe fordert Abgabeverbot von E-Zigaretten an Jugendliche
Experten sind sich einige: E-Zigaretten fördern den Einstieg ins Rauchen. Jetzt fordert die Deutsche Krebshilfe ein Abgabeverbot an Minderjährige.
Ein komplettes Abgabeverbot von E-Zigaretten und E-Shishas an Kinder und Jugendliche fordert jetzt die Deutsche Krebshilfe. Diese gehörten nicht in Kinderhände, erklärte die Krebshilfe am heutigen Mittwoch zusammen mit dem Aktionsbündnis Nichtrauchen in Berlin. Die Produkte könnten von Kindern ohne Einschränkungen am Kiosk gekauft werden. Die Gesetzeslücke müsste geschlossen werden, um Kinder vor einer möglichen späteren Nikotinsucht zu schützen.
Krebshilfe: E-Zigaretten können zu Atemwegsreizungen führen
Die nikotinhaltigen und nikotinfreien Flüssigkeiten für die E-Zigaretten und E-Shishas enthalten verschiedene Chemikalien, die zu Atemwegsreizungen führen können, so die Krebshilfe. "Durch die Inhalation von Chemikalien beim Gebrauch von E-Zigaretten werden die Atemwege auch von Kindern und Jugendlichen gereizt. Dies bereitet den Boden für Infektionen, langfristig sind Lungenveränderungen nicht auszuschließen", sagt Martina Pötschke-Langer vom Deutschen Krebsforschungszentrum.
Mit angeblich "kinderfreundilchen" Aromen, wie Erdbeer- oder Karamellgeschmack, und Produkt-Designs werden gezielt junge Konsumenten angesprochen, so der Hauptgeschäftsführer der Krebshilfe, Gerd Nettekoven. "Mit vermeintlich harmlosen und schmackhaften E-Shishas und E-Zigaretten wird das Rauchritual eingeübt", sagt Nettekoven überzeugt. Der Konsum könne daher den Einstieg in das Rauchen fördern.
Kinder- und Jugendärzte unterstützen das Abgabeverbot
Auch Kinder- und Jugendärzte warnen: "Wir unterstützen das generelle Verbot von E-Zigaretten und E-Shishas für Minderjährige - unabhängig davon, ob sie einen Wirkstoff enthalten oder nicht", sagt der Sprecher des Bundesverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), Ulrich Fegeler.
Zum Aktionsbündnis Nichtrauchen gehören neben der Deutschen Krebshilfe unter anderem die Bundesärztekammer, die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen und das Deutsche Krebsforschungszentrum. AZ/afp
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