Etiketten machen manche Lebensmittel noch "gesünder"
Viele Lebensmittel werben auf ihren Etiketten damit, besonders gesund oder wohltuend zu sein. Das ein oder andere Versprechen kann allerdings nicht erfüllt werden.
Produkte, die besonders gesund zu sein scheinen, dürfen für Supermarktkunden schon einmal etwas mehr kosten. Verbraucherschützer warnen nun, dass die Etiketten auf Lebensmitteln oftmals falsche Angaben machen und den Kunden austricksen. Dabei gibt es besonders genaue europäische Regeln für Gesundheits-Kennzeichnungen.
"Sport", "aktiv" oder auch "vital": Diese Werbebegriffe klingen nach Gesundheit, ein konkreter Effekt ist dadurch aber nicht erkennbar. Die EU hat seit 2012 eine Liste, die angibt, welche gesundheitsbezogenen Aussagen ("Health Claims") auf Lebensmitteletiketten zugelassen sind. Diese Terme klingen meist nüchtern und müssen wissenschaftlich fundiert sein, zum Beispiel: "Roggen-Ballaststoffe tragen zu einer normalen Darmfunktion bei."
Irreführende Etiketten: "Gesund" ist nicht gleich "normal"
Doch einige Hersteller schummeln. Sie ändern die vorgegebenen Aussagen leicht ab, sodass ihre Produkte gesünder klingen, als sie es in Wahrheit sind. Besonders bei Kinderlebensmitteln sind korrekte Gesundheitsaussagen selten. Klaus Müller, Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) kritisiert diesen Umgang mit der Gesundheit des Verbrauchers, denn: "Mit Gesundhiet spielt man nicht." Es sei durchaus ein Unterschied, ob auf der Verpackung "normal" oder "gesund" stehe.
Auch mit Hilfe von Bildern auf dem Etikett wird der Verbraucher beeinflusst. Eine joggende Frau auf der Verpackung suggeriert "wenige Kalorien". Verbraucherzentralen fordern nun, dass Zucker- und Fett-"Bomben" gar nicht als "gesund" angepriesen werden dürfen. Der Dachverband der Lebensmittelwirtschaft (BLL) warnt vor Pauschalvorwürfen und erläutert, dass bei den Gesundheitsaussagen kein exakter Wortlaut vorgegeben sei, solange die Botschaft die selbe bleibe. dpa/sh
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