Forscher: Coronavirus MERS überträgt sich von Kamel auf Mensch
Forscher sind sich jetzt sicher, dass MERS von Kamelen auf Menschen übertragen wird. Das beweist eine Untersuchung des Erregers durch saudi-arabische Wissenschaftler.
Zwei Jahre sind vergangen, seit das Corona Virus MERS zum ersten Mal beim Menschen festgestellt wurde. Bislang hatten Wissenschaftler nur die Vermutung, dass das Virus von Kamelen auf Menschen übertragen wird.
Der Verdacht über MERS-Ursprung hat sich bestätigt
Das gefährliche Coronavirus MERS wird nach neusten Erkenntnissen saudi-arabischer Wissenschaftler sicher direkt von Kamelen auf den Menschen übertragen. Wie Forscher in einem am Mittwoch veröffentlichten Artikel in der Fachzeitschrift "New England Journal of Medicine" schrieben, untersuchten sie den Fall eines 44 Jahre alten Mannes aus Saudi-Arabien, der im November an dem Virus starb, kurz nachdem er seine mit MERS infizierten Kamele behandelt hatte.
Dabei fanden sie heraus, dass die Genome des Krankheitserregers des Mannes und des Virus, das zum Tod des Tieres führte, identisch waren.
MERS überträgt sich beim engen Kontakt zu Kamelen
Die Daten legten nahe, dass das MERS-Virus durch engen Kontakt mit einem infizierten Kamel übertragen wurde, sagte Studienleiter Tarik Madani von der König-Abdulasis-Universität in Dschiddah. Die Forschungsergebnisse zeigten erstmals einen "eindeutigen Beweis" für einen solchen Übertragungsweg, sagte W. Ian Lipkin von der Columbia Universität in New York, der nicht an der Studie beteiligt war.
MERS Virus verursacht im Gegensatz zu SARS auch noch Nierenversagen
Das Coronavirus MERS (Middle East Respiratory Syndrom) wurde erstmals im September 2012 bei Patienten mit einer schweren Atemwegsinfektion identifiziert. Es hat Ähnlichkeit mit dem SARS-Virus. MERS kann grippeähnliche Symptome auslösen, aber auch zu einer schweren Lungenentzündung führen.
Deutlich mehr Menschen starben an MERS, als vorerst angenommen
Anders als SARS führt der neue Erreger zudem zu Nierenversagen. Seinen Ausgang nahm das neue Virus in Saudi-Arabien. Dort starben nach Angaben des Gesundheitsministeriums 282 Menschen an MERS. Bis vor Kurzem war noch von weniger als 200 Opfern die Rede. Seit Entdeckung des Virus infizierten sich nach Angaben des Gesundheitsministeriums 688 Menschen. afp/AZ
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