Forscher öffnen tausend Jahre alten Sarkophag in Mainz
In einem Sarg in der Mainzer Johanniskirche befinden sich die sterblichen Überreste eines Geistlichen. Der Fund könnte belegen, dass die Kirche älter als der Dom ist.
Forscher haben einen tausend Jahre alten Sarkophag in der Mainzer Johanniskirche geöffnet. Darin befinden sich die sterblichen Überreste eines Mannes. Der Schweizer Archäologe und Forschungsleiter Guido Faccani sagte laut einem Bericht des Südwestrundfunks (SWR), dass einige Merkmale darauf hindeuteten, dass es sich um einen Priester handeln könnte. Bei dem Toten sei etwa eine Goldborte im Kopfbereich gefunden worden.
Nachdem ein Kran am Dienstag die 700 Kilogramm schwere Steinplatte hochgehoben hatte, begannen die Wissenschaftler sofort mit der Untersuchung. Diese steht unter Zeitdruck, da sich mit dem Einfall von Sauerstoff in den Sarg dessen Inhalt verändern kann.
Im Sarg könnte der Mainzer Bischof Erkanbald bestattet sein
Der steinerne Sarg aus dem 11. Jahrhundert wurde im vergangenen Jahr bei archäologischen Grabungen in der evangelischen Kirche freigelegt. Forschungsleiter Faccani vermutet, dass der Sarkophag das Grab des Mainzer Bischofs Erkanbald sein könnte, der 1021 starb. Damit wäre der Nachweis gelungen, dass St. Johannis der "Alte Dom" von Mainz war - also die erste Kathedrale vor dem später erbauten heutigen Dom, der seit 1036 Bischofssitz ist. Faccini betonte jedoch kurz nach der Graböffnung: "Derzeit ist weder Datierung noch Identifizierung möglich." Weitere Untersuchungen sollen folgen.
Die in der Mainzer Innenstadt gelegene Johanniskirche gilt als eine der ältesten Kirchen Deutschlands. Seit 1828 ist die Johanniskirche ein evangelisches Gotteshaus. (dpa/kna)
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