Krankenkassen: Krankenhäuser rechnen falsch ab
Die Kassen haben einen Schaden in Milliardenhöhe reklamiert, Schuld daran seien die Falschabrechnungen der Krankenhäuser. Der Krankenhausverband bezeichnet die Rechnung als falsch.
Laut des Spitzenverbandes der Krankenkassen GKV haben neue Zahlen gezeigt, dass gut jede zweite überprüfte Klinik-Rechnung fehlerhaft sei. Das würde die Beitragszahler insgesamt etwa 2,3 Milliarden Euro kosten. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) bezeichnete diese Darstellung als falsch.
Der GKV-Verband beanstandete Leistungen, die nicht im errechneten Umfang oder gar nicht erbracht worden sind. Krankenhausbehandlungen kosten die Kassen zur Zeit etwas mehr als 66 Milliarden Euro.
Kassen sehen auf die Wirtschaft, Krankenhäuser auf Gesundheit
Georg Baum, Hauptgeschäftsführer der DKG, bezeichnete die Aussagen der Kassen als "schlichtweg falsch". Denn 70 Prozent der Prüfungen würden infragestellen, ob der Krankenhausaufenthalt bei einigen Patienten notwendig war und ob sie früher hätten entlassen werden können. 95 Prozent der Rechnungen blieben schließelich unbeanstandet.
Auch Harald Weinberg, gesundheitspolitischer Präsident der Linksfraktion im Bundestag, stellt sich auf Seiten der Krankenhausen. Er vermutet, dass die Krankenkassen die -häuser nur noch knapper halten wollen. Denn in dem Streit treffen ökonomische auf medizinische Erwägungen, beispielsweise in der Frage, wie lange Patienten im Krankenhausbett bleiben dürfen. AZ/dpa
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