Rückenschmerzen: Wie sie schon bei Kindern vorgebeugt werden können
Rückenschmerzen sollten so früh wie möglich vorgebeugt werden, am besten bereits im Kindesalter. Verschiedene Übungen und ein leichter Schulranzen können dabei helfen.
Viele Menschen klagen im Alter über Rückenprobleme. Zwar helfen auch hier gezielte Übungen, am besten ist es aber, schon früh wie möglich damit anzufangen, die Muskeln rings um Rumpf und Rücken zu stärken - und zwar im Kindesalter.
Mit viel Bewegung Rückenschmerzen schon als Kind vorbeugen
Mit der Vorbeugung beginnt man also am besten schon als Kind, empfiehlt Reinhard Schneiderhan, Präsident der Deutschen Wirbelsäulenliga und Orthopäde in München. Hierfür schlägt er ein paar spielerische Übungen vor: Für eine starke Bauch- und Po-Muskulatur bieten sich Handtuch-Rennen an. Dafür stellt man sich auf ein Handtuch und versucht durch Hin- und Herbewegen der Füße so schnell wie möglich vorwärts zu kommen. Um den Rumpf zu stärken, können Eltern ihren Kindern einen Hindernisparcours zum Beispiel aus Stühlen aufbauen. Durch diesen krabbeln die Kinder dann auf allen Vieren hindurch.
Laut der Wirbelsäulenliga stellen Kinderärzte heute bei zwei von drei Kindern Haltungsschwächen und Fehlhaltungen fest. Die Liga empfiehlt viel Bewegung; aktive Kinder hätten seltener Rückenschmerzen.
Rückenschmerzen können auch durch zu schweren Schulranzen entstehen
Neben zu wenig Bewegung kann auch ein zu schwerer Schulranzen zu Haltungsschäden bei Kindern führen. Deshalb gibt es bestimmte Empfehlunge für das Gewicht dieser. Das Ministerium empfiehlt auf eine Anfrage der CDU-Fraktion im Potsdamer Landtag nicht mehr als drei Kilo bei einem Gewicht von 25 Kilo. Beim Kauf eines Schulranzen sollten Eltern deshalb Wert auf einen leichten Schulranzen legen, so heißt es weiter. Rückenschmerzen: Ursachen und Lösungen
Die Ansichten über das richtige Gewicht des Schulranzen gehen weit auseinander. Oliver Ludwig vom Sportwissenschaftlichen Institut der Universität des Saarlandes kam 2014 in einem Forschungsprojekt zu dem Ergebnis, dass Kinder mit einem Ranzengewicht von bis zu einem Drittel ihres Körpergewichts auf ihrem Schulweg nicht nennenswert ermüden. "Das maximale Gewicht hängt aber davon ab, wie gut die Muskulatur des Schülers trainiert ist", sagte Ludwig. Die Kindeskommission des Bundestages hingegen hält solche Schulranzen für ideal, deren Gewicht höchstens 15 Prozent von dem des Kindes betragen. Laut Angaben der Kindeskommission leidet über die Hälfte der Schüler unter Rückenschmerzen, die sie auf das Gewicht des Schulranzen zurückführen. (dpa)
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