Grauwal legt über 22.000 Kilometer zurück
Nur im Pazifik, dem größten Ozean der Erde, leben heute noch Grauwale. Zur Überwinterung wandern die Säugetiere an südliche Küsten Amerikas, den Sommer verbringen sie vor Alaska.
Es ist die längste Wanderung, die je bei einem Säugetier beobachtet wurde: Ein Grauwal aus dem Westpazifik ist 22.511 Kilometer weit geschwommen. Das hat ein Forscherteam beobachtet und in den "Biology Letters" bekannt gegeben. Die Entfernung, die das Walweibchen zurück gelegt hat, entspricht einer halben Erdumrundung. Ein internationales Team hatte sieben westpazifische Grauwale mit Sendern ausgestattet und mithilfe von Satelliten überwacht.
Sind die westpazifischen Grauwale sogar schon ausgestorben?
Ein Grauwalweibchen, das die Forscher überwachten, ist von der russischen Insel Sachalin nördlich von Japan 10.880 Kilometer bis vor die Küste Mexikos geschwommen, um dort zu überwinden. Auf dem Rückweg schwamm der Wal aber einen anderen Weg. Damit hat das Säugetier nicht nur einen Rekord aufgestellt, sondern auch bewiesen, dass es hervorragend navigieren kann. Der Grauwal schwamm nicht an der Küste entlang zurück nach Sachalin, sondern durch das offene Meer.
Weil der Wal dabei durch das Gebiet der ostpazifischen Grauwale geschwommen ist, vermuten die Forscher, dass westpazifische Artgenossen eigentlich auch ostpazifische Tiere sind, die aber ihre Wanderziele verändert haben. Es wäre auch möglich, dass westpazifische Grauwale sogar schon ausgestorben sind - oder, dass sich die beiden Populationen die Nahrungsgründe teilen. Grauwale (Eschrichtius robustus) können 14 Meter lang und 35 Tonnen schwer bleiben. dpa/sh
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