Hoher Kaffeekonsum könnte das MS-Risiko senken
Eine gute Nachricht für Kaffeetrinker: Regelmäßig viel Kaffee zu trinken soll das Risiko, an Multipler Sklerose zu erkranken, senken. Das hat eine Studie herausgefunden.
Wer viel Kaffee trinkt, könnte dadurch gut auf seine Gesundheit einwirken: Anscheinend ist es so möglich, das Risiko, an Multipler Sklerose zu erkranken, zu senken. Und zwar, indem man mehr als sechs Tassen Kaffee am Tag trinkt. Das sagt zumindest eine aktuelle Studie aus Schweden und Kanada. In ihrer Untersuchung, die die Wissenschaftler jüngst in der Fachzeitschrift "Journal of Neurology, Neurosurgery & Psychiatry" veröffentlichten, kommen sie zu dem Ergebnis, dass Kaffee einen positiven Effekt auf die Gesundheit hat. Allerdings nur, wenn man mindestens 900 Milliliter am Tag trinkt. Diese Menge entspricht in etwa sechs kleinen Tassen.
Kaffeekonsum soll das MS-Risiko senken
Für ihre Studie werteten die Wissenschaftler zwei ältere Studien neu aus - eine aus Schweden und eine aus den USA. An der aus Schweden nahmen 1620 Menschen mit Multipler Sklerose und 2788 gesunde Menschen teil. In den USA umfasste die Studie 1159 MS-Patienten und 1172 Menschen ohne MS. Die Forscher werteten die Studie dahingehend aus, wie viel Kaffee die Probanden durchschnittlich am Tag tranken.
In der schwedischen Studie mussten die Testpersonen angeben, wie viele Tassen Kaffee sie durchschnittlich an einem Tag tranken. Sie sollten außerdem sagen, wie sich ihr Kaffeekonsum im Laufe ihres Lebens verändert hat. In der amerikanischen Studie mussten die Menschen angeben, wie viel Kaffee sie maximal am Tag tranken. War es mehr als eine Tasse, wurden sie gebeten, sich zu erinnern, wie sich der Konsum im Laufe ihres Lebens verändert hatte. Anhand dieser Angaben schätzten die Forscher der neuen Studie den Kaffeekonsum der Probanden, als die MS-Symptome begannen, und jeweils fünf und zehn Jahre zuvor.
Sie kommen zu dem Ergebnis, dass das Risiko an MS zu erkranken bei den Menschen höher war, die weniger Kaffee tranken, selbst dann noch, wenn andere Einflussfaktoren wie Rauchen oder das Gewicht in der Teenagerzeit einbezogen wurden. In der Schwedischen Studie konnte festgestellt werden, dass ein hoher Kaffeekonsum das Risiko an MS zu erkranken um 28 bis 30 Prozent senke, wenn die Probanden am Tag 900 Milliliter oder mehr Kaffee tranken. In der Studie aus den USA waren das Risiko beim Menschen, die mehr als 948 Milliliter Kaffee tranken um 26-31 Prozent niedriger. Je mehr Kaffee getrunken wurde, desto höher war die Wahrscheinlichkeit an MS zu erkranken, so die Studie.
MS-Risiko und Kaffee: Koffein schützt offenbar das Nervensystem
In einer zugehörigen Pressemitteilung der Fachzeitschrift erklären sich die Wissenschaftler den Zusammenhang damit, dass Koffein bestimmte Eigenschaften habe, die das Nervensystem schützen. Und Koffein soll die Produktion von bestimmten Chemikalien im Körper unterdrücken, die Entzündungsreaktionen auslösen können. In der Mitteilung heißt es aber auch: Bei der Studie habe es sich um eine Beobachtungsstudie gehandelt, so dass keine festen Schlüsse darüber gezogen werden können, wie genau sich der Kaffeekonsum auf MS auswirke. Dennoch habe sich bereits in anderen Studien gezeigt, dass Kaffee das Risiko an bestimmten Krankheiten wie Alzhiemer oder Parkinson zu erkranken, senke. hhc
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