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Krebs
10.12.2018

Hyperthermie: Wie sich Krebs mit Hitze bekämpfen lässt

Hyperthermie ist bislang kein Standardverfahren der Krebsbehandlung. Oft müssen Betroffene die Therapie selbst bezahlen.
Foto: Ingo Wagner, dpa

Weil Krebszellen empfindlich auf Wärme reagieren, können sie in manchen Fällen mit Hyperthermie bekämpft werden. Warum diese in Zukunft immer wichtiger wird.

Krebs mit Wärme bekämpfen? Das klingt nach einer wirksamen, sanften Therapie. Krebszellen gelten nämlich als besonders hitzeempfindlich. Immer wieder wenden sich daher Patienten mit hohen Erwartungen an Kliniken, die Hyperthermie anbieten. „Manche hoffen, dass sie dadurch eine Chemotherapie vermeiden können“, sagt Prof. Dr. Lars Lindner, Onkologe am Klinikum der Universität München. „Andere sind so verzweifelt, dass sie sich an jeden Strohhalm klammern.“

Doch bislang empfehlen Experten die Überwärmung nur bei bestimmten Krebserkrankungen, etwa bösartigen Weichteilsarkomen – und zwar kombiniert mit anderen Therapien. In den nächsten Jahren könnte das Verfahren im Kampf gegen Krebs aber eine immer wichtigere Rolle spielen.

Derzeit laufen zu dem Thema mehrere klinische Studien, ein paar sind bereits abgeschlossen. Insgesamt weiß man jedoch noch relativ wenig darüber, bei welchen Krebsarten und in welcher Kombination Hyperthermie Erfolg versprechend ist, wie Dr. Susanne Weg-Remers vom Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums erklärt. „Bis auf wenige Ausnahmen ist Hyperthermie kein Standardverfahren“, betont sie. Wichtig sei, dass die Behandlung im Rahmen einer Studie oder unter ähnlich kontrollierten Bedingungen erfolge – wie das zum Beispiel an universitären Zentren der Fall ist.

Hyperthermie: Tumor-Gewerbe wird erhitzt

An der Uniklinik Erlangen etwa werden Patienten fast nur innerhalb von Studien behandelt. Sonst kann eine Behandlung fragwürdig und teuer sein: „Es gibt auch Anbieter, die Hyperthermie als Selbstzahler-Leistung durchführen, ohne dass ein wissenschaftlicher Nachweis der Wirksamkeit und Unbedenklichkeit vorliegt“, warnt Weg-Remers.

Kompliziert wird die Sache auch dadurch, dass es ganz unterschiedliche Hyperthermie-Verfahren gibt. Am etabliertesten sind die lokale sowie die regionale Hyperthermie: Das Gewebe des Tumors wird dabei mit verschiedenen Methoden auf 40 bis 43 Grad Celsius erhitzt. Das hat mehrere Effekte, unter anderem kann eine Chemotherapie dadurch besser wirken: „Die lokale Erwärmung führt zu einer besseren Durchblutung, sodass die Medikamente besser aufgenommen werden. Außerdem gibt es bestimmte Chemotherapeutika, die bei höheren Temperaturen aggressiver wirken“, erklärt Lindner.

Zudem stimuliert Wärme die körpereigenen Abwehrkräfte. Als Reaktion auf das „künstliche Fieber“ bilden Tumorzellen Hitzeschockproteine. Das ruft Killerzellen des Immunsystems auf den Plan, die die Krebszellen zerstören. „Man kann davon ausgehen, dass durch die Überhitzung verschiedene immunologische Effekte ausgelöst werden“, sagt Prof. Dr. Rainer Fietkau, Direktor der Strahlenklinik des Universitätsklinikums Erlangen. „Zu hundert Prozent weiß man aber nicht, was sich wirklich abspielt.“

Mehrere Studien belegen die Wirksamkeit bei bestimmten Krebsarten

Bislang gibt es mehrere Studien, die die Wirksamkeit einer ergänzenden regionalen Hyperthermie bei bestimmten Krebsarten belegen. Zum Beispiel zeigte eine Studie der Uni München, dass Patienten mit einem bösartigen, fortgeschrittenen Weichteilsarkom von einer Therapiekombination profitieren, die neben Operation, Chemo- und Strahlentherapie auch Hyperthermie einschließt.

Gegenüber den Patienten, die nur eine Chemotherapie bekommen hatten, hatten sie einen „eindeutigen Behandlungsvorteil“: Die Tumore verkleinerten sich und die Überlebenschancen waren besser. Daneben setzen Onkologen das Verfahren aber auch bei anderen Krebserkrankungen ein, zum Beispiel in bestimmten Fällen von fortgeschrittenem Blasen-, Anal-, Brust-, Gebärmutterhals- und Prostatakrebs sowie bei malignem Melanom (schwarzer Hautkrebs). Außerdem läuft derzeit eine Studie zu Bauchspeicheldrüsenkrebs: Dabei erhalten Patienten nach einer Operation zusätzlich zu einer Chemotherapie eine regionale Tiefenhyperthermie.

Größere Risiken und Nebenwirkungen hat dieses Verfahren – wie die anderen etablierten Hyperthermie-Methoden – nicht. Der Patient wird in einen mit Wasserkissen gepolsterten Ringapplikator gelegt, der elektromagnetische Strahlung abgibt und dadurch Wärme erzeugt.

Die eigentliche Behandlung dauert eine Stunde. Während dieser Zeit muss die Temperatur genau kontrolliert werden, um zu starke Hitze zu vermeiden. „Erwarten Sie keine Wellness-Therapie!“, sagt Fietkau. „Für die Patienten ist das eine anstrengende Zeit, manche haben auch Schmerzen. Stellen Sie sich vor, dass auf Ihrem Bauch ein drei Kilo schweres Wasserkissen liegt.“ Auch für den Kreislauf bedeutet die Überwärmung eine Belastung. Daher bleiben die Patienten in Erlangen noch eine Nacht zur Beobachtung in der Klinik. Die Behandlung wird um die sechs bis 16-mal wiederholt.

Experten raten zu prüfen, ob die Therapie sinnvoll und der Anbieter seriös ist

Die Kosten für eine Hyperthermie werden von den gesetzlichen Krankenkassen nicht generell übernommen. Daher sollten Patienten vor einer Behandlung klären, ob die Versicherung dafür aufkommt. Überhaupt rät Susanne Weg-Remers, genau zu prüfen, ob die Therapie sinnvoll und der Anbieter seriös ist. Helfen können dabei zum Beispiel das Deutsche Krebsforschungszentrum oder die Deutsche Krebshilfe. „Bei Selbstzahler-Leistungen ist große Vorsicht geboten“, sagt sie.

Auch der Strahlenexperte Fietkau warnt: „Es gibt Institutionen, die Hyperthermie irgendwie anwenden, ohne Qualitätskriterien zu beachten.“ Zum Beispiel werde dort die Temperatur nicht gründlich kontrolliert, sodass mitunter auch gesundes Gewebe geschädigt wird. „Solche Anbieter haben das Verfahren in Verruf gebracht“, kritisiert er. Um es strukturiert zu erforschen, gründete sich 2007 der interdisziplinäre Atzelsberger Kreis für klinische Hyperthermie, dessen Sprecher Fietkau ist. Ihm gehören Mediziner, Physiker und Grundlagenforscher aus aller Welt an.

Theoretisch ist es gut denkbar, dass Hyperthermie bei vielen Krebserkrankungen helfen könnte. „Aber da fehlen einfach noch die Studien, die das belegen“, sagt Lindner. Wahrscheinlich werden sich in den kommenden Jahren weitere Anwendungen etablieren. Überhaupt ist er überzeugt davon, dass die Therapie Zukunft hat: Das Verfahren ließe sich gut in die Immuntherapie integrieren, die das körpereigene Abwehrsystem nutzt, um Tumorzellen zu bekämpfen. Innerhalb dieses verheißungsvollen Ansatzes könnte die Hyperthermie einen „neuen Stellenwert“ bekommen, meint der Onkologe.

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