In Deutschland tritt Tollwut kaum auf - weltweit sterben Tausende daran
Seit 2008 gilt Deutschland schon als tollwutfrei. Weltweit allerdings stirbt alle 10 Minuten ein Mensch an einer Infektion mit Tollwut. Vor allem Afrika und Asien sind betroffen.
Mindestens 55.000 Menschen sterben jedes Jahr an Tollwut. Die Hälfte der Opfer sind Kinder aus Asien und Afrika. In Deutschland gibt es kaum noch Fälle. Diese Einzelfälle kommen in der Regel daher, dass sich Deutsche im Urlaub mit dem Virus infiziert haben.
Seit 2006 gibt es bereits den Welttollwuttag am 28. September. Die "Global Alliance for Rabies Control" (GARC) rief den Tag aus, um auf die Gefährlichkeit von Tollwut aufmerksam zu machen. Denn die Infektion ist fast immer tödlich. Sie wird von infizierten Säugetieren durch Bisse oder Kratzer übertragen.
Im Urlaub mit Tollwut infiziert
Wer in den Urlaub fährt, sollte sich darüber informieren, ob es in dem Ferienland Tollwut gibt. Denn Fledermäuse und Straßenhunde können den Virus übertragen. Außerdem sollten wilde Tiere nie angefasst werden. Sollte es doch zu einem Biss kommen, muss die Wunde sofort mit Wasser und Seife ausgewaschen werden, bevor ein Arzt die Wunde begutachtet.
Die Einzelfälle von Tollwut, die es in Deutschland in den vergangenen Jahren gab, beginnen alle mit einer Reise ins Ausland. Ein Mann aus Nordrhein-Westfalen starb 1996 nach dem Biss eines mit Tollwut infizierten Hundes in Sri Lanka. 2004 starb ein 51-jähriger Mann aus Bayern, nachdem er in Indien Kontakt zu streunenden Hunden hatte.
Auch ein 55-jähriger Mann aus Nordrhein-Westfalen starb an dem Biss eines streunenden Hundes. Er hatte sich dadurch in Marokko infiziert. Besonders dramatisch war eine Reihe von Fällen, die 2005 durch die Organspende einer 26-Jährigen ausgelöst wurde. Die junge Frau hatte sich vermutlich in Indien mit Tollwut infiziert. Nach ihrem Tod wurden ihre Organe transplantiert - sechs Empfänger trugen danach das Virus in sich, drei von ihnen starben. dpa/sh
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