Kinder entscheiden bei Einkauf mit
Bei Spontankäufen im Supermarkt haben Kinder großen Einfluss auf ihre Eltern. Mama und Papa merken davon oft gar nichts.
Wien (dpa) - Der Einfluss von Kindern beim Einkauf im Supermarkt wird von Eltern enorm unterschätzt. "Nur die Hälfte der Spontankäufe, die im Supermarkt von Kindern ausgelöst werden, ist den Eltern auch bewusst", berichtet die Universität Wien am Montag.
Forscher der Hochschule hatten 178 Kind-Eltern-Paare beim Einkauf unbemerkt beobachtet und anschließend interviewt. "Den meisten Eltern ist völlig unklar, wie sehr sie in ihren Kaufentscheidungen von ihrem Nachwuchs beeinflusst werden", sagte Hauptautor Claus Ebster. Auf die Frage, wie viele ihrer Käufe durch ihr Kind - im Alter von 3 bis 14 Jahren - beeinflusst wurden, gaben die Eltern im Durchschnitt nur die Hälfte der beobachteten Einkäufe an.
Das Team um Prof. Udo Wagner gibt aufgrund der Beobachtungen auch Tipps für Eltern kleiner Kinder. "Eltern können die Kaufanfragen ihres Kindes am besten gering halten, wenn das Kind im Einkaufswagen mit dem Gesicht zu den Eltern gewandt sitzt, denn dabei wird das Blickfeld der Kleinen eingeschränkt." Für Kinder haben die Forscher den Rat: "Höflich zu fragen zahlt sich aus." Die Eltern seien am häufigsten bereit, auf die Kaufwünsche ihrer Kinder einzugehen, wenn diese klar und höflich mitgeteilt wurden. Ein Zornanfall oder nur eine zaghafte Anfrage zahlten sich dagegen weniger aus.
Die Studie ist im "Journal of Retailing and Consumer Services" (Bd. 16, S. 145) veröffentlicht.
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