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  3. Mehr Hunger und Infektionen: Klimawandel hat schon heute drastische Folgen für Gesundheit

Mehr Hunger und Infektionen
31.10.2017

Klimawandel hat schon heute drastische Folgen für Gesundheit

Dürre und Hunger in Kenia: Experten sehen auch im Klimawandel Gründe für die Flüchtlingsströme.
Foto: Stephen Morrison (dpa)

Der Klimawandel ist nicht nur eine künftige Bedrohung sondern hat auch für viele derzeit lebende Menschen schon harte Auswirkungen. Darauf verweisen hochrangige Forscher und Organisationen.

Hitzewellen, Mangelernährung und Infektionen: Der globale Klimawandel hat schon heute gravierende Folgen für die Gesundheit der Weltbevölkerung. Zu diesem Ergebnis kommt eine Kommission für Gesundheit und Klimaschutz des Fachblatts "Lancet" aus Klimaforschern, Medizinern und Ökonomen.

Der Klimaschutz müsse deutlich verstärkt werden, so ihr alarmierendes Plädoyer, um einen weltweiten medizinischen Notfall zu vermeiden. Unter dem Namen "The Lancet Countdown" erstellte die Kommission aus 24 Partnern, darunter die Weltgesundheitsorganisation WHO, Universitäten und die Weltbank, bereits diverse Berichte zu den Folgen des Klimawandels. Früher standen etwa die Langzeitfolgen im Fokus, nun betrachtet sie schon jetzt spürbaren Auswirkungen - mit beunruhigenden Ergebnissen.

So seien von 2000 bis 2016 etwa 125 Millionen Menschen über 65 Jahre weltweit Hitzewellen ausgesetzt gewesen mit entsprechenden gesundheitlichen Folgen, etwa für das Herz-Kreislaufsystem. Bis 2050 könnte die Zahl der Menschen, die direkt an den Folgen von Hitzewellen leiden, eine Milliarde erreichen.

Steigende Temperaturen hätten zudem dazu geführt, dass die Arbeitsproduktivität in ländlichen Gebieten von 2000 bis 2016 bei körperlich tätigen Menschen um 5,3 Prozent abgenommen habe, so der Report. Besonders in wärmeren Regionen sei es an immer mehr Tagen zu heiß, um draußen zu arbeiten.

"Das ist gerade in landwirtschaftlich geprägten Gegenden von Bedeutung" so Anthony Costello, einer der WHO-Direktoren. "Die Stadien für die Fußballweltmeisterschaft in Katar werden nachts unter Flutlicht gebaut, das geht in der Landwirtschaft in Afrika nicht.". Für genaue Aussagen über Todesfälle als Folge steigender Temperaturen, seien aber weitere Studien nötig.

Gleichzeitig nehme die Ausbreitung einiger Infektionskrankheiten wie Dengue zu, da die Krankheitsübertragenden Mücken in immer mehr Gebieten vorkämen. Seit 1990 verdopple sich jede Dekade die Zahl der Dengue-Fälle - das tropische Fieber sei so die sich weltweit am schnellsten verbreitende Krankheit.

Zudem warnen die Autoren vor den Folgen des Klimawandels auf den weltweiten Hunger. Die Zahl der Hungernden ist weltweit gesehen seit 1990 der Welternährungsorganisation (FAO) zufolge zunächst deutlich zurückgegangen, seit wenigen Jahren kehrt sich der Trend aber um. In 30 besonders armen und vom Klimawandel betroffenen Ländern Asiens und Afrikas hat sich die Zahl der unterernährten Menschen laut "Lancet" seit 1990 sogar von 398 Millionen auf 422 Millionen erhöht.

Für jedes Grad globalen Temperaturanstiegs würden sich die globalen Weizenerträge zudem um 6 Prozent verringern, bei Reis betrage der Schwund gar 10 Prozent. Außerdem bedrohten wärmere Ozeane die Fischbestände. 1,4 Milliarden Menschen seien so in Gefahr der Unterversorgung mit zentralen Mikronährstoffen wie Zink und Omega-3-Fettsäuren.

Ein weiteres großes Problem stelle die zunehmende Luftverschmutzung dar: 2015 seien in 21 asiatischen Ländern 803 000 vorzeitige und vor allem vermeidbare Todesfälle darauf zurückzuführen. Zudem würden in 87 Prozent der Städte weltweit die Feinstaub-Grenzwerte der WHO regelmäßig überschritten. "Wir reden also nicht mehr über tausende oder Millionen betroffene Menschen, sondern über Milliarden", sagte Nick Watts, Geschäftsführer von "The Lancet Countdown".

Nach Auskunft des Reports hat sich zudem die Zahl der wetterbedingten Naturkatastrophen seit 2000 um 46 Prozent erhöht. Allein 2016 sei so ein ökonomischer Schaden von 129 Milliarden US-Dollar (111 Mrd Euro) entstanden. Das Problem: 99 Prozent der Schäden in armen Ländern seien nicht versichert.

Trotz der dramatischen Befunde gebe es allerdings auch hoffnungsvolle Zeichen, betonen die Experten. So würde weltweit eine ganze Reihe von Ländern den Ausstieg aus der Kohleenergie vorbereiten, die für einen Großteil der Treibhausgase und Luftverschmutzung verantwortlich ist. Hinzu kämen der wachsende Anteil erneuerbarer Energien und die intensivierte Forschung im Bereich Elektromobilität. "Rund um den Globus wird mehr und mehr nach Antworten gesucht, was aber nicht schnell genug geht", erläutert Watts.

Anthony Costello ergänzt: "Wir wissen aus der Vergangenheit, dass der Klimawandel nicht linear verläuft. Er kann sich auch sprunghaft beschleunigen, was Auswirkungen hätte, die wir noch gar nicht absehen können." Das bedeute zwar eine Herausforderung, aber gleichzeitig auch die Möglichkeit, einen drohenden medizinischen Notfall in einen der bedeutendsten Fortschritte für die öffentliche Gesundheit in diesem Jahrhundert umzuwandeln. Hier seien vor allem die Regierungen gefragt: "Die gesundheitlichen und wirtschaftlichen Vorteile sind enorm. Untätigkeit wird dagegen in großem Umfang Leben kosten, was vermeidbar wäre."

Ähnlich argumentiert die frühere UN-Klimachefin Christiana Figueres, die im Beirat von "The Lancet Countdown" sitzt: So zeige der Report nicht nur, welche gesundheitlichen Auswirkungen der Klimawandel schon heute für die Weltbevölkerung habe. Er mache auch deutlich, dass seine Bekämpfung direkt, eindeutig und unmittelbar die globale Gesundheit verbessere: "Die meisten Länder haben diese Möglichkeiten nicht wahrgenommen, als sie ihre Klimapläne für das Pariser Abkommen ausarbeiteten. Wir müssen es besser machen. Wenn ein Arzt uns sagt, dass wir besser auf unsere Gesundheit achten sollen, tun wir das, und es ist wichtig, dass die Regierungen das Gleiche machen."

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