Komet Ison: Morgens sieht man ihn schon mit bloßem Auge
Komet Ison ist da. Der kosmische Wanderer, der womöglich zum "Jahrhundert-Kometen" werden könnte, ist schon mit bloßem Auge am Himmel zu sehen - unter einer Bedingung allerdings.
Komet Ison, der vor gut einem Jahr von den russischen Hobbyastronomen Vitali Nevski und Artyom Novichonok entdeckt wurde, rast derzeit mit unglaublich hoher Geschwindigkeit von über 30 Kilometern pro Sekunde auf die Sonne zu. Sungrazer, Sonnenkratzer, nennt man solche Kometen, die der Sonne sehr nahe kommen und dabei entweder einen sehr hellen Schweif entwickeln - oder zerplatzen.
Bei Komet Ison C/2012 S 1, so sein offizieller Name, ist noch nicht ganz klar, wie er sich entwickeln wird. Geht alles gut, könnte der Besucher aus der fernen Oort-Wolke zum Weihnachts-Spektakel an unserem Himmel werden.
Komet Ison rast derzeit auf die Sonne zu
Die nächsten Tage werden entscheiden, wie es mit Ison 2013 weitergeht. Wenn der Kern des Kometen groß genug ist, könnte er seine enge Kurve um die Sonne herum überstehen. Im besten Fall soll er dann so hell strahlen wie der Vollmond, hoffen Experten. Tagelang würde der Kometenschweif von "Ison" am Himmel stehen und Weihnachten zu einem besonderen Fest für Astronomen und Hobby-Sterngucker machen.
Immerhin: Mit etwas Glück ist Ison schon jetzt am Himmel zu sehen. "In den letzten beiden Tagen ließ sich nun ein deutlicher Anstieg der Helligkeit beobachten", berichtet etwa Stefan Deiters auf dem Fachportal astronews.com. "Der Komet ist damit inzwischen so hell, dass er sich - optimale Bedingungen und ein wenig Erfahrung vorausgesetzt - gerade so mit bloßem Auge beobachten lassen sollte." Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte aber noch zu einem Fernglas greifen.
Wann ist Komet Ison zu sehen?
Am besten ist Komet Ison vor Sonnenaufgang am südöstlichen Horizont zu sehen. Wer sich gegen vier oder fünf Uhr auf den Weg macht und einen Platz sucht, auf dem möglich wenig Lichtquellen stören, sollte gute Chancen haben, den Schweifstern zu finden - sofern, und das ist die einzige Bedingung, keine Wolken den Blick auf den Kometen verdecken.
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