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Kommentar
30.08.2015

Pink Viagra: Noch so ein sinnloses Medikament

In den USA erhältlich: Flibanserin, das Viagra für Frauen.
Foto: Sprout Pharmaceuticals

Der Markt ist voller dubioser Pillen und Mittelchen, die zum Teil sogar schaden. Viele geben Heilsversprechen, die sie nicht halten. Aber warum schlucken wir sie dann?

Der Mensch strebt nach Perfektion – bei anderen, aber vor allem bei sich selbst. Jugendlich soll der Körper sein, sportlich, gesund, schön und immer bereit. Und wehe, er spielt dabei kurz nicht mit! Dann muss nachgeholfen werden.

Welche Auswirkungen das haben kann, wird derzeit in den USA sichtbar: Vergangene Woche erteilte die dortige Arzneimittelbehörde die Zulassung für Flibanserin, das „Viagra für Frauen“.

Halten die Mittelchen, was sie versprechen?

Die Botschaft, die dahintersteckt, ist einfach: Keine Lust auf Sex? Schluck eine Pille! Und dieser Slogan steht nicht allein. Immer mehr Tabletten, Säfte und Salben geben zweifelhafte Heilsversprechen – und haben damit bei vielen Menschen Erfolg. Zu faul, um frisches Obst zu kaufen? Nimm Vitaminpräparate! Zu dick? Trink Abnehmsäfte! Haarausfall? Geh chemisch dagegen vor! Cellulitis? Schmier Anti-Aging-Creme darauf!

Aber ist das wirklich eine gute Idee? Ob solche Mittelchen halten, was sie versprechen, ist völlig unklar. Belastbare Studien dazu gibt es nicht. Auch die Wirksamkeit von „Pink Viagra“ ist stark umstritten. Drei Anläufe brauchte es, bis die Arzneimittelbehörde in den USA die Genehmigung für das Medikament erteilte.

Bei dem Wirkstoff handelt es sich um ein Antidepressivum. Frauen, die ihn täglich einnehmen, haben Studien zufolge durchschnittlich einmal öfter Sex im Monat als zuvor. Dafür müssen sie pro Monat rund 400 Dollar ausgeben – und mit Nebenwirkungen wie Schwindel, Müdigkeit, Übelkeit oder Angstzuständen rechnen. Das ist doch krank!

Auch in Deutschland ist der Markt voll von zweifelhaften Medikamenten. Pharma-Kritiker warnen, 39 Prozent der Arzneimittel, die hierzulande eingenommen werden, seien sinnlos – und zum Teil sogar gefährlich. Allen voran werden dabei unzählige Erkältungsmittel angeführt. Schon 2013 veröffentlichte die Stiftung Warentest eine Liste von rezeptfreien Anti-Schnupfen-Präparaten, die häufig verkauft werden – aber wenig helfen.

Vor allem Kombi-Mittelchen, die gleichzeitig Fieber, Schnupfen und Halsschmerzen bekämpfen sollen, stehen in der Kritik: Sie enthalten oft mehrere Wirkstoffe, die sich gegenseitig nicht sinnvoll ergänzen. Die Quintessenz der Studie: Eine Erkältung dauert ohne Medikamente sieben Tage – und mit Medikamenten eine Woche.

Warum aber schlucken wir dann solche Mittelchen? Eine Antwort darauf könnte der Placebo-Effekt sein: Allein das Wissen, etwas getan zu haben, trägt bei vielen Menschen dazu bei, dass sie sich besser fühlen. Und das ist wissenschaftlich nachgewiesen!

Dem Körper einmal gönnen, so zu sein, wie er ist

Vielleicht deshalb erfreuen sich auch Nahrungsergänzungsmittel wie Vitamin-C-Tabletten oder Magnesium-Pulverchen so großer Beliebtheit. Laut der Nationalen Verzehrsstudie II. ergänzen fast 30 Prozent der Frauen und 19 Prozent der Männer ihre Ernährung mit Pillen, Kapseln und Drinks, die Vitamine, Mineralstoffe oder Pflanzenprodukte enthalten. Wissenschaftliche Beweise, dass der Körper davon profitiert, gibt es nicht. Auch, ob Diät-Säfte, Haarwuchsmittel und Anti-Aging-Produkte einen Nutzen bringen, ist fraglich.

Bei ernsthaften Erkrankungen retten Medikamente Leben. Solange wir aber gesund sind, sollten wir unserem Körper öfter zugestehen, so zu sein, wie er ist: nicht perfekt, sondern mal ein paar Tage lang müde und schniefend, wenn wir an einer Erkältung leiden. Mit ein paar Kilos zu viel, wenn wir uns zu wenig bewegt haben. Mit ein bisschen weniger Haaren und ein paar mehr Falten, wenn wir in die Jahre kommen. Und, manchmal, müssen wir nicht einmal Lust auf Sex haben. Der Mensch ist nicht perfekt. Und das ist gut so.

Wir sollten unseren Körper sein lassen, wie er ist.

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