Mammografie-Screening - gut so oder dringend zu ergänzen?
Seit fast zehn Jahren läuft zur Früherkennung von Brustkrebs das Mammographie-Screening. Es zeigt Erfolge, sagen viele Experten. Aber geht da noch mehr?
Wie gut gelingt es mit dem bis 2009 aufgelegten Mammographie-Screening-Programm, tödliche Brustkrebs-Erkrankungen zu vermeiden? Mit validen Ergebnissen aus Langzeitanalysen ist erst in einigen Jahren zu rechnen, Diskussionen darum gibt es aber schon jetzt. Neben der Röntgenuntersuchung müssten ergänzend alternative Methoden wie Ultraschall oder Magnetresonanztomographie (MRT) genutzt werden, lauten zentrale Forderungen.
Ergebnisse aus Langzeitanalysen lassen noch auf sich warten
Bis zu 45 Prozent mehr invasive Brustkrebs-Tumore entdecken - das sei möglich, wenn die Ultraschalldiagnostik standardmäßig ergänzend zur Röntgenuntersuchung der Brust eingesetzt werde, heißt es von der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (Degum), die am Dienstag in Berlin zum Thema informieren wollte.
Wissenschaftliche Beweise für den Nutzen des Brustultraschalls als Krebskrebsfrüherkennung gebe es nicht, betonte hingegen die Kooperationsgemeinschaft Mammographie im Vorfeld. Der Ultraschall sei lediglich eine ergänzende Untersuchungsmethode bei der Abklärung auffälliger Mammographie-Befunde 50- bis 69-jähriger Frauen.
Ultraschall als Ergänzung zur Mammographie
Brustkrebs ist die Krebsart, die Frauen in Deutschland mit Abstand am häufigsten trifft. Rund 69.000 Neuerkrankungen gibt es im Jahr und 17.000 Todesfälle. Das Mammographie-Screening ist ein kostenloses Krebsfrüherkennungs-Angebot für gesetzlich versicherte Frauen zwischen 50 und 69 Jahren in Deutschland. Seit 2009 lässt sich das Gesundheitssystem das Angebot bundesweit mehr als 200 Millionen Euro im Jahr kosten, zuletzt waren es 228 Millionen.
Das deutsche Screening ist ein Nachzügler. Schweden startete in den 1980er Jahren, die Niederlande 1990. Heute haben fast alle EU-Länder Mammo-Programme. (dpa)
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