Masern-Infektionen laut WHO weltweit angestiegen
Die Zahl der weltweiten Masern-Ansteckungen ist laut WHO um 30 Prozent angestiegen. Auch in Deutschland gibt es deutlich mehr Infektionen als erwartet.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gab kürzlich bekannt, dass die Zahl der Maserninfektionen weltweit um 30 Prozent gestiegen sei - und das nicht nur in Ländern mit scheinbar schlechtem Gesundheitsystem. Auch wohlhabendere Staaten wie Deutschland haben einen deutlichen Anstieg zu verzeichnen, wie die WHO am Donnerstag in Genf erklärte. Die Hauptursachen für den starken Anstieg in Europa stellen scheinbar Fehlinformationen über Sicherheit und Effektivität einer Impfung, sowie Nachlässigkeit dar.
Masern-Impfung gerät durch falsche Informationen in Verruf
Der WHO Beauftragte für Impfungen, Martin Friede, sieht die Verbreitung von Fehlinformationen als erheblichen Einflussfaktor für die steigenden Infektionszahlen mit dem Masern-Erreger. Gerade in sozialen Netzwerken breiten sich diese rasant aus. So können "vermeintliche Experten" und Impfgegner Behauptungen zu negativen Auswirkungen von Impfungen aufstellen, ohne diese belegen zu müssen.
So verbreitete sich auch die widerlegte Information, dass sich zwischen einer Masern-Impfung und Autismus ein Zusammenhang herstellen lässt. Die Flut an unterschiedlichen Informationen führt bei Eltern zu einer starken Unsicherheit, sodass sich viele letzten Endes gegen eine Impfung ihrer Kinder entscheiden.
"Eliminierung" täuscht: Erneute Infektionen in Masern-freien Ländern
Es ist auch ein erneuter Anstieg in Ländern zu verzeichnen, in denen die Krankheit jahrelang als eliminiert galt. Auch in Venezuela verbreiten sich die Masern nach dem Zusammenbruch des Gesundheitssystems zunehmend, beklagte der Vorsitzende der Impfallianz Gavi, Seth Berkley.
Russland wurde neben Venezuela und Deutschland ebenfalls in den vergangenen zwölf Monaten das Zertifikat zur Eliminierung der Masern aberkannt. Hierfür legt die WHO spezielle Richtlinien fest, laut denen 95 Prozent der Bevölkerung eines Landes geimpft sein müssen. (afp)
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um die Karte von Google Maps anzuzeigen
Hier kann mit Ihrer Einwilligung ein externer Inhalt angezeigt werden, der den redaktionellen Text ergänzt. Indem Sie den Inhalt über „Akzeptieren und anzeigen“ aktivieren, kann die Google Ireland Limited Informationen auf Ihrem Gerät speichern oder abrufen und Ihre personenbezogenen Daten erheben und verarbeiten, auch in Staaten außerhalb der EU mit einem niedrigeren Datenschutz Niveau, worin Sie ausdrücklich einwilligen. Die Einwilligung gilt für Ihren aktuellen Seitenbesuch, kann aber bereits währenddessen von Ihnen über den Schieberegler wieder entzogen werden. Datenschutzerklärung
Die Diskussion ist geschlossen.