Mediziner mahnen zu besserem Impfschutz
Die Masernwelle in Berlin ist noch immer nicht eingedämmt: Seit Oktober sind etwa 850 Menschen an Masern erkrankt, darunter viele Erwachsene. Mediziner starten nun einen Aufruf.
Der optimale Impfschutz: Wer zweimal gegen Masern geimpft ist, ist optimal geschützt. Zwischen fünf und zehn Prozent der Geimpften werden nach Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) durch die erste Impfung gegen Masern nicht immun. Nach zwei Impfungen steige die Impfeffektivität auf bis zu 99 Prozent. Grundsätzlich wird nach zweimaliger Impfung nach Angaben des RKI von einer lebenslangen Immunität ausgegangen. Auch wer schon einmal die Masern hatte, ist dagegen immun.
Den Impfschutz prüfen: Im Impfpass sind alle Impfungen dokumentiert. Wenn der verschwunden ist, kann man alle Ärzte, von denen man geimpft wurde, abklappern und um Auszüge aus der Patientenakte bitten. Dann werden die Impfungen im neuen Impfpass nachgetragen.
Robert Koch-Institut rät: Impfprüfung durch Bluttest
Ob man geimpft ist, lässt sich auch mit einem Bluttest - Titertest genannt - prüfen. Allerdings sollten sich Patienten nicht darauf verlassen, rät das Robert Koch-Institut (RKI). Denn fehlerhafte Laborbefunde, die fälschlicherweise einen ausreichenden Schutz attestieren, seien nicht ausgeschlossen.
Den Impfschutz erneuern: Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt allen, die über den eigenen Impfschutz unsicher oder bislang nur einmal geimpft sind, sich impfen zu lassen. Da Masern hochansteckend sind, führt laut BZgA fast jeder Kontakt von ungeschützten Personen mit einem Erkrankten zu einer Ansteckung. Außerdem können Masern bereits fünf Tage vor Auftreten des Hautausschlags übertragen werden. Masern verbreiten sich über Tröpfcheninfektion und durch den Kontakt mit virenhaltigen Körperflüssigkeiten. AZ/dpa
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