Ozonloch über dem Nordpol nicht so schlimm wie über Antarktis
Das Ozonloch über der Arktis ist noch nicht so groß wie das über der Antarktis. Der für die Erde wichtige Schutzschirm erholt sich langsam - dank internationaler Gegenmaßnahmen.
Die Ozonlöcher über der Arktis sind bei weitem nicht so schlimm wie jene über der Antarktis. Diese Erkenntnis haben Forscher der US-Eliteuniversität Massachusetts Institute of Technology (MIT) nun anhand neuen Datenmaterials bestätigt.
Die Ozonkonzentration über der Nordpolregion sei bislang nicht auf die die extremen Tiefstwerte wie über der Antarktis gesunken, schreiben sie in einem Papier, das in der Fachzeitschrift "Proceedings of the National Academy of Science" veröffentlicht wurde. Das sei auch ein Resultat der erfolgreichen internationalen Gegenmaßnahmen.
Fluorkohlenwasserstoffe verantwortlich für Ozonschwund
Die Ozonschicht in der Erdatmosphäre wird durch Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) angegriffen, die vom Menschen früher massenhaft freigesetzt wurden. FCKW wurde als Kühlmittel etwa in Kühlschränken oder als Treibmittel in Sprühdosen verwendet.
Es steigt in die höheren Schichten der Atmosphäre, wo es durch Sonnenlicht in chemisch äußerst aktive Halogene wie Chlor aufgespalten wird. Diese zerstören das Ozon, das die Erdoberfläche vor der schädlichen UV-Strahlung der Sonne schützt.
Südpol wesentlich stärker vom Ozonschwund betroffen als der Nordpol
Es ist seit langem bekannt, dass dieser Effekt über dem Südpol weitaus stärker ist als über dem Nordpol.
Das liegt daran, dass die Temperaturen am Südpol niedriger sind. In sehr kalten Jahren kann die Ausdünnung der Ozonschicht aber auch über der Arktis zunehmen. Das war etwa 2011 der Fall. Danach besserte sich die Lage allerdings wieder.
Selbst in den kältesten Jahren unterscheide sich das Ozonloch über dem Nordpol "sehr" von dem über dem Südpol, erläutern die Forscher. "Wir können nicht mit Sicherheit sagen, dass es über der Arktis in einem außergewöhnlich kalten Winter nicht zu extremen Ozon-Verlusten kommen wird. Aber bisher ist alles gut." Für ihre Studie hatten die Wissenschaftler die Daten von Satelliten und Ballons aus dem Herzen der Ozonschicht über beiden Polen ausgewertet.
Ozonschicht erholt sich
Das Team um die MIT-Wissenschaftlerin Susan Solomon verwies auf die Fortschritte beim Kampf gegen das Ozonloch als einen Grund für "Optimismus". 1989 war das "Montrealer Protokoll" in Kraft getreten, in dem sich Staaten weltweit dazu verpflichteten, FCKW zu ersetzen. In den vergangenen Jahren stellten Wissenschaftler ein Absinken der Konzentrationen dieser Chemikalien sowie erste Anzeichen für eine Erholung der Ozonschicht fest. (AZ/dpa)
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