Rauchen aufhören: Diese Zahlen sollten Raucher sehen
Rauchen ist richtig ungesund. Motivation gesucht, um mit dem Rauchen aufzuhören? Zum Weltnichtrauchertag gibt es hier ein paar Zahlen, wie gefährlich die Kippe ist.
Viele wollen mit dem Rauchen aufhören, aber schaffen es nicht. Klar, das Gesundheitsrisiko ist hoch, aber die Angst vor Krebs bleibt abstrakt. Nach dem Motto: Mich wird es schon nicht treffen. Für die, die eine kleine Unterstützung braucht, um mit der Kippe Schluss zu machen, gibt es hier ein paar konkrete Zahlen, die schwarz auf weiß zeigen, wie gefährlich rauchen ist.
Mit dem Rauchen aufhören: So viel Gift steckt in der Zigarette
Tabakrauch enthält laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) knapp 5000 verschiedene chemischen Substanzen. Etwa 90 Stoffe sind nachgewiesenermaßen krebserregend oder stehen im Verdacht, krebserregend zu sein. Sie werden sowohl über die Schleimhäute und die Lunge aufgenommen als auch geschluckt.
So sind in Tabakrauch zum Beispiel Arsen (auch in Rattengift enthalten), Blei (auch in Batterien), Hydrazin (auch in Raketentreibstoff) oder Naphthalin (auch in Mottenkugeln) enthalten.
Wie verursachen diese Stoffe Krebs?
Ob sich menschliche Zellen vermehren oder nicht, obliegt einer strengen Kontrolle im Körper. Der Schlüssel dazu liegt im Erbgut. Krebserregende Substanzen im Tabakrauch können diese Kontrolle stören: Sie verändern das Erbgutmolekül DNA und lassen dadurch die Zellteilung aus dem Ruder laufen. Es kann zu einer massiven Bildung von neuen Zellen kommen, Krebs entsteht. Der Organismus hat zwar Möglichkeiten, solche DNA-Schäden zu beheben, bei Rauchern sind diese Reparaturmechanismen durch die Belastung mit Giftstoffen aber zusätzlich eingeschränkt.
Jeder zehnte Raucher erkrankt an Lungenkrebs
Welche Krebsarten begünstigt Rauchen besonders?
Zigarettenrauch schädigt die DNA dort, wo er direkt mit Gewebe in Kontakt tritt, also beispielsweise im Mund- und Lungenbereich. Krebserregende Stoffe können aber auch im Körper zirkulieren und anderswo zu Tumoren führen. Raucher haben ein besonders hohes Risiko, an Lungen-, Kehlkopf-, Speiseröhren- und Mundhöhlenkrebs zu erkranken. Ebenso gibt es einen Zusammenhang mit Leukämie sowie Bauchspeicheldrüsen-, Nieren-, Harnblasen- und Gebärmutterhalskrebs.
Wie stark ist das Krebsrisiko bei Rauchern erhöht?
Insgesamt verursacht das Rauchen nach Angaben der BZgA 25 bis 30 Prozent aller Krebstodesfälle. Etwa jeder zehnte Raucher erkrankt laut Deutschem Krebsforschungszentrum in Heidelberg (DKFZ) im Laufe seines Lebens an Lungenkrebs, im Durchschnitt 30 bis 40 Jahre nach Beginn des Tabakkonsums. Dabei spielt es auch eine Rolle, wie stark ein Mensch raucht. Ein Starkraucher stirbt im Schnitt zehn Jahre früher als ein Nichtraucher.
So viele Deutsche sterben jedes Jahr, weil sie nicht mit dem Rauchen aufhören
Wie viele Menschen sterben durch Tabakkonsum?
Nach den bislang aktuellsten Zahlen aus dem "Tabakatlas Deutschland 2015" starben im Jahr 2013 hierzulande 121.000 Menschen an den Folgen des Rauchens. Das sind 13,5 Prozent aller Todesfälle. Allein 58.758 Menschen starben den Zahlen zufolge an durch Rauchen verursachtem Krebs.
Erhöht auch Passivrauchen das Krebsrisiko?
Ja. Auch wer nicht selbst an einer Zigarette zieht, atmet noch viele verschiedene Schadstoffe ein. Nach Schätzungen von Experten erkranken mehrere Hundert Menschen pro Jahr durch Passivrauchen an Lungenkrebs. Zudem sterben laut DKFZ jährlich rund 2150 Menschen an durch Passivrauchen bedingter koronarer Herzkrankheit, über 770 an durch Passivrauchen bedingtem Schlaganfall.
Nichtraucher leben länger
Was bringt ein Rauch-Stopp konkret mit Blick auf das Krebsrisiko?
Nach einigen Jahren Verzicht sinkt das Risiko für die meisten Krebsarten deutlich. Nach einer Dekade hat der Ex-Raucher laut DKFZ nur noch ein halb so hohes Risiko für Lungenkrebs, wie wenn er weitergeraucht hätte. Bis das Niveau eines Nichtrauchers erreicht ist, dauere es aber zwanzig bis dreißig Jahre.
Mit dem Rauchen aufhören: Wie kann das gelingen?
Viele Raucher steigen auf die E-Zigarette um. Von seinen Rauch-Gewohnheiten kommt man auf diese Weise nicht los. Einige alternative Hilfsmittel im Überblick:
Mit dem Rauchen aufhören: Gewichtszunahme sollte nicht abschrecken
Warum schreckt eine drohende Gewichtszunahme vor allem Frauen ab?
Untersuchungen zufolge legen vier von fünf ehemaligen Rauchern innerhalb der ersten ein bis zwei Jahre nach dem Aufhören im Schnitt etwa viereinhalb Kilogramm zu. Bei Frauen fällt die Gewichtszunahme noch etwas stärker aus als bei Männern. Auch nach zehn Jahren haben viele im Schnitt noch vier bis fünf Kilogramm mehr drauf, wobei auch viele Nichtraucher in solch einem Zeitraum zulegen.
Was sind die Gründe für Gewichtszunahme?
Als Ursache werden ein gedrosselter Stoffwechsel sowie eine vermehrte Kalorienaufnahme nach dem Rauchstopp diskutiert. Der Körper verbrennt weniger Energie, gleichzeitig greifen viele statt zur Zigarette verstärkt zu Süßem und Snacks. Forscher aus der Schweiz brachten vor einigen Jahren eine weitere mögliche Ursache ins Spiel. Offenbar verändert sich bei Nichtrauchern die Zusammensetzung der Darmflora. Danach nehmen jene Bakterienstämme überhand, die auch in der Darmflora von Fettleibigen dominieren. axhe/dpa/afp
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