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  3. Neurologie: Restless-Legs-Syndrom: Wenn nachts die Füße teuflisch kribbeln

Neurologie
16.12.2018

Restless-Legs-Syndrom: Wenn nachts die Füße teuflisch kribbeln

Besonders nachts werden die Betroffenen von Missempfindungen und Bewegungsdrang gequält.
Foto: Dmitry Sunagatov, Fotolia

Das Restless-Legs-Syndrom gehört zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen. Was die Leiterin der Deutschen Restless-Legs-Vereinigung Betroffenen rät.

Kribbelnde, unruhige Beine bringen manche Menschen um den Schlaf. Man spricht dann vom Restless-Legs-Syndrom. Was versteht man genau darunter?

Dr. Katharina Glanz: Das Restless-Legs-Syndrom, kurz RLS, gehört zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen. Es ist verbunden mit schmerzhaften Missempfindungen und einem ausgeprägten Bewegungsdrang der Beine, wenn der Körper zur Ruhe kommt. Die Betroffenen müssen dann aufstehen, umhergehen, sich bewegen, um ihre Beschwerden zu lindern. Sobald sie sich wieder zur Ruhe begeben, treten die Symptome erneut auf.

Was ist der Auslöser dieser Krankheit?

Glanz: Man unterscheidet derzeit zwischen primärem und sekundärem Restless-Legs-Syndrom. Die Ursache des primären RLS ist noch nicht genau bekannt. Man weiß heute, dass vererbbare, genetische Faktoren eine Rolle spielen können. Beim sekundären RLS sind die Beschwerden Folge einer anderen Erkrankung, etwa einer reduzierten Nierenfunktion. Auch bei Schwangerschaften, Eisenmangel und der Einnahme bestimmter Medikamente – zum Beispiel gegen Depression oder Übelkeit – kann ein sekundäres RLS auftreten.

Welche Symptome treten auf?

Glanz: Die Hauptkriterien sind ein unnatürlicher Bewegungsdrang der Beine (Ziehen, Kribbeln, Brennen), das Auftreten der Beschwerden während Ruhezeiten oder bei Inaktivität, insbesondere am Abend oder in der Nacht – sowie die Linderung der Beschwerden durch Bewegung wie Laufen oder Dehnen. Damit sind oft Schlafstörungen verbunden, die zum Teil ganz erheblich sein können und zur weiteren Beeinträchtigung der Patienten beitragen. Die Probleme können jedoch individuell variieren. So sind manchmal sind auch die Arme, Hände oder Schultern vom RLS betroffen.

Handelt es sich um eine Art Übererregtheit der Nerven?

Glanz: Die Pathophysiologie des RLS ist bisher noch unbekannt. Neurophysiologische Befunde sprechen für eine Sensibilisierung und Übererregbarkeit spinaler Bahnen mit Beteiligung des Schmerzempfindungssystems und der peripheren Nerven.

Wie hängen das Restless-Legs-Syndrom und die Schlaflosigkeit zusammen?

Glanz: Aufgrund der RLS-Beschwerden ist an ausreichend Schlaf nicht zu denken. Verstimmungen, Tagesmüdigkeit und Erschöpfung können die Folge sein.

Kann auch andersherum die Depression unruhige Beine auslösen?

Glanz: Nein, Depressionen sind nicht Auslöser für RLS. Allerdings können einige Medikamente gegen Depressionen RLS-Beschwerden verstärken oder auslösen.

Wie viele Betroffene leiden in Deutschland am Restless-Legs-Syndrom?

Glanz: Die Wissenschaftler schätzen, dass sieben bis zehn Prozent der Bevölkerung betroffen sind. Das entspricht in etwa dem Anteil von Rheuma oder Migräne. Von diesen RLS-Betroffenen sind wiederum drei Prozent behandlungsbedürftig.

Warum ist das RLS trotz der weiten Verbreitung nicht bekannter?

Glanz: Das ist eine gute Frage. Es liegt wohl auch mit daran, dass sowohl Hausärzte als auch Neurologen die Symptome nicht immer richtig deuten. Sie wissen oft nicht, mit welchem Beschwerdebild sie es eigentlich zu tun haben, obwohl die Diagnostik anhand der oben genannten Kriterien relativ einfach ist. Ich denke, da kann man noch viel für die Ärztebildung tun und darauf hinweisen, wie häufig dieses Syndrom auftritt. Da muss man in den Universitäten beginnen.

Trifft es eher jüngere Leute oder ältere, mehr Frauen oder mehr Männer?

Glanz: Das Restless-Legs-Syndrom kommt häufiger bei Frauen vor. Meist tritt das RLS im mittleren Lebensalter auf. Eine Ausnahme sind allerdings diejenigen, bei denen das Syndrom genetisch bedingt ist. Dann können auch Kinder schon betroffen sein.

Welche Rolle spielt der Lebensstil?

Glanz: Der Lebensstil ist nicht der entscheidende Auslöser dafür, ob man unruhige Beine hat oder nicht. Ein gesunder Lebensstil kann jedoch zur Symptomlinderung beitragen. Es wird angeraten, spät am Abend keinen intensiven Sport mehr zu treiben und auch keinen Kaffee zu trinken. Auch auf eine gesunde, eisenreiche Ernährung und Schlafhygiene sollte man achten.

Welche Therapien machen Sinn?

Glanz: Ob und wie ein RLS behandelt wird, hängt stark von den Ursachen und der Stärke der Symptome ab. Im Moment ist die Gabe von Dopamin noch das Mittel der Wahl beim leichtgradigen oder phasenweise auftretenden RLS.

Das nimmt man doch auch bei der Parkinson-Krankheit?

Glanz: Das stimmt. Beim Restless-Legs-Syndrom nimmt man es aber in einer sehr viel geringeren Dosis. Und es ist auch so, dass das Dopamin als Medikament inzwischen umstritten ist.

Was spricht gegen Dopamin?

Glanz: Unter der Einnahme kann es zu einer sogenannten „Augmentation“ kommen. Also dazu, dass sich die Symptome verstärken, im Tagesverlauf früher auftreten und sich auf weitere Körperbereiche ausbreiten.

Gibt es andere, alternative Mittel?

Glanz: Ein Medikament, das an den Ursachen ansetzt, gibt es tatsächlich nicht, weil die Ursachen ja noch nicht bekannt sind. Man kann medikamentös im Grunde nur an den Symptomen arbeiten.

Gibt es alternative Mittel, die helfen?

Glanz: Ja, aber die Wirkung ist individuell verschieden. Unsere Mitglieder probieren sehr viel aus. Dennoch gilt: Was dem einen hilft, muss beim anderen noch lange nicht helfen. Viele setzen etwa auf traditionelle chinesische Medizin (TCM), andere nehmen Schüssler Salze.

Was sagt die Wissenschaft zum Restless-Legs-Syndrom. Können Sie einen Blick nach vorne wagen?

Glanz: In den letzten Jahre gab es einige sehr vielversprechende Studienergebnisse, insbesondere im Bereich der Genetik. Sicher ist auch, dass der Gehirnstoffwechsel, insbesondere die Funktion des Nervenbotenstoffs Dopamin, gestört ist. Auch scheint der Eisenstoffwechsel eine Rolle zu spielen. Wir hoffen sehr, dass sich weiterhin etwas im Bereich der Grundlagenforschung tut, damit endlich die Ursachen für unruhige Beine gefunden werden.

Gibt es neue Studien zum Thema?

Glanz: Ja, es gab in diesem Jahr eine Reihe wissenschaftlicher Studien zum Thema und wir als Patientenvereinigung unterstützen auch die Forschung ganz aktiv. So haben wir kürzlich eine Studie initiiert, die sich dem Thema RLS bei Kindern widmet. Außerdem haben wir die genetische Studien von Professor Winkelmann gefördert. Es wurden zahlreiche Risikogene gefunden, die mit Restless-Legs zusammen hängen könnten. Nicht zuletzt sind wir auch zahlreiche Kooperationen mit Forschungseinrichtungen eingegangen.

Welche beispielsweise?

Glanz: Dazu gehört eine Partnerschaft mit der Neurobiobank München am Institut für Neuropathologie der Ludwig-Maximilian-Universität. Das ist etwas ganz Besonderes, denn es ist uns gelungen, innerhalb der „Brain Bank“ eine eigene RLS-Gewebesammlung aufzubauen. In diesem Zusammenhang bitten wir unsere Mitglieder darum, ihre Gehirne nach ihrem Tod der Wissenschaft zur Verfügung zu stellen. Denn die Forschung am Hirngewebe ist ein wichtiger Weg, um Fortschritte im Verständnis und in der Behandlung der Erkrankten zu erzielen.

Gibt es auch in der Region Ansprechpartner?

Glanz: Wir haben bundesweit RLS- Selbsthilfegruppen. In Augsburg etwa gibt es gleich zwei große Gruppen, an die sich Betroffene wenden können. Die Ansprechpartner sind Kurt Aue und Albert Brugger. Wer Kontakt aufnehmen möchte, kann auf der Homepage des RLS e.V. nachschauen oder einfach bei uns in der Geschäftsstelle in München anrufen.

Zur Person: Dr. Katharina Glanz, 47, ist Leiterin der Deutschen Restless-Legs-Vereinigung, die ihren Sitz in München hat.

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