
Gesundheitsministerin Huml warnt vor Wasserpfeifen

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml warnt vor dem Gebrauch von Shishas. Denn Wasserpfeifen bergen offenbar gesundheitliche Risiken.
Wasserpfeifen können offenbar für Herz und Lunge gefährlich werden. Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml hat vor den gesundheitlichen Gefahren von Wasserpfeifen gewarnt. "Hierbei handelt es sich nicht um einen harmlosen Genuss. Denn die hohe Schadstoffbelastung der Raumluft durch das Wasserpfeifen-Rauchen bringt große Belastungen für Herz und Lunge mit sich", erklärte die CSU-Politikerin am Freitag in München. Vor allem Jugendliche sowie Menschen mit Lungen- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sollten Wasserpfeifen-Rauch unbedingt meiden.
So gefährlich kann das Rauchen von Wasserpfeifen sein
Huml verwies auf entsprechende Erkenntnisse des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL). Demzufolge entstehen durch das Rauchen von mit Kohle betriebenen Wasserpfeifen gefährliche Schadstoffe - und zwar auch dann, wenn tabakfreie Rauchprodukte verwendet werden.
Laut LGL entstehen durch das Rauchen von Wasserpfeifen in Innenräumen unter anderem hohe Gehalte von Kohlenmonoxid beim Verbrennen der Kohle. Dabei würden die in der Raumluft gemessenen Kohlenmonoxid-Werte regelmäßig die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vorgegebenen Leitwerte übersteigen.
Untersuchungen der LGL, bereits 2011 in einem Info-Blatt zusammengefasst, bei denen über vier Stunden mehrfach eine Wasserpfeife geraucht wurde, ergaben zudem hohe Gehalte an Feinstäuben, Blei, Nikotin und verschiedenen kanzerogenen Substanzen wie Cadmium, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) und Benzol.
Suchtpotential, Lungeprobleme: Sind Wasserpfeifen gefährlich?
Laut LGL birgt das Rauchen von Wasserpfeifen ein dem Zigarettenrauchen vergleichbares Suchtpotential. Zudem können neuro- und psychostimulierende Effekte durch hohe Nikotinaufnahme bei den aktiv Rauchenden entstehen. Auch Hinweise für Einschränkungen der Lungenfunktion und ein höheres Risiko einer chronischen Lungenerkrankung sowie ein erhöhtes Risiko für tabaktypische Krebsarten bestehen.
Zugleich warnte Bayerns Gesundheitsministerin vor dem Konsum von E-Shishas und E-Zigaretten. "E-Shishas und E-Zigaretten können der erste Schritt in Richtung Nikotinsucht sein. Außerdem können diese harmlos wirkenden Produkte gesundheitsschädigende Stoffe enthalten."
Bisher gibt es wenige Untersuchungen, in denen die Häufigkeit des Wasserpfeifenrauchens in Deutschland ermittelt wurde. Eine Befragung von 1147 Berliner Schülerinnen und Schüler im Alter von zehn bis 15 Jahren ergab, dass 31 Prozent der Schüler täglich Wasserpfeife rauchten. dpa/AZ
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