So krank sind die Deutschen
Viele werden von Stoffwechselproblemen geplagt. Insbesondere die Zahl der Diabetiker ist deutlich angewachsen.
Wie ist es um die Gesundheit in Deutschland bestellt, mit welchen Problemen hat die Bevölkerung zu kämpfen, welche Krankheiten machen ihr besonders zu schaffen? Auskunft darüber gibt die repräsentative „Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland“, abgekürzt DEGS, aus der das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin gestern erste Daten vorgestellt hat. Nachfolgend ein Überblick über einige wichtige Ergebnisse:
Diabetes
7,2 Prozent der erwachsenen Bevölkerung (18 bis 79 Jahre) leiden an einer diagnostizierten Zuckerkrankheit. Ein deutlich geringerer Teil hat einen bislang noch nicht diagnostizierten Diabetes, wie Messwerte aus Laboruntersuchungen zeigen. Mit Blick auf die Entwicklung in den letzten zehn Jahren habe die Zahl der Erwachsenen mit einem diagnostizierten Diabetes um 38 Prozent zugenommen, so das RKI. Etwa ein Drittel dieser Zunahme sei auf die immer älter werdende Bevölkerung und das im Alter steigende Diabetesrisiko zurückzuführen.
Fettstoffwechselstörungen
Rund 65 Prozent aller Männer und Frauen leiden an einer Fettstoffwechselstörung, etwa an einem erhöhten Cholesterinspiegel, so das RKI; viele wissen nicht davon und werden auch nicht medikamentös behandelt.
Starkes Übergewicht (Adipositas)
Adipositas (Fettsucht) erhöht das Risiko für Diabetes und bestimmte Krebsarten. Während sich die Verbreitung von Übergewicht kaum verändert habe, seien vor allem jüngere Menschen heute häufiger adipös als noch vor zehn Jahren, so das RKI. So sei etwa gut jeder Fünfte der 30- bis 39-jährigen Männer fettsüchtig.
Schlaganfälle und Herzinfarkte
Der Studie zufolge haben in Deutschland etwa 2,5 Prozent der Frauen und sieben Prozent der Männer zwischen 40 und 79 Jahren einen Herzinfarkt überlebt. In derselben Altersgruppe hatten ebenfalls 2,5 Prozent der Frauen und 3,3 Prozent der Männer schon einmal einen Schlaganfall.
Allergien
Fast 20 Prozent aller erwachsenen Deutschen leiden derzeit an mindestens einer Allergie, heißt es. Frauen seien generell häufiger betroffen als Männer und Jüngere häufiger als Ältere. Außerdem sind Allergien in den alten Bundesländern weiter verbreitet als in den neuen. Ein hoher sozioökonomischer Status und das Leben in Großstädten erhöhen die Krankheitshäufigkeit.
Muskel-Skeletterkrankungen
Rund 13 Prozent der Frauen und gut drei Prozent der Männer leiden an Osteoporose (Knochenschwund). Frauen sind bei allen Muskel-Skeletterkrankungen, auch bei Arthrose und Rheumatoider Arthritis, häufiger betroffen als Männer. Für ältere Menschen spielen diese Erkrankungen eine bedeutende Rolle, so das RKI.
Stress, Schlafstörungen, Burn-out
Mehr als jeder zehnte Deutsche ist stark stressbelastet, Frauen häufiger als Männer. Chronisch Stressbelastete haben wiederum öfter depressive Symptome, ein Burn-out-Syndrom oder einen gestörten Schlaf. Rund ein Drittel der befragten Erwachsenen hatte in den vier Wochen vor der Befragung klinisch relevante Ein- und Durchschlafstörungen.
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