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  3. Methylphenidat: So wirken Medikamente gegen ADHS

Methylphenidat
25.01.2017

So wirken Medikamente gegen ADHS

ADS steht für die Aufmerksamkeits-Defizit-Störung. Bei ADHS kommen Impulsivität und Hyperaktivität, also ein Bewegungsdrang dazu.
Foto: Frank Rumpenhorst, dpa (Symbolbild)

Der Ulmer Professor Paul Plener forscht zur Behandlung von ADAS mit dem Wirkstoff Methylphenidat. Er warnt: Bei dem Thema werden viele Mythen verbreitet.

Der Wirkstoff Methylphenidat ist in vielen ADHS-Medikamenten wie Ritalin enthalten. Wann werden sie verschrieben, Professor Plener?

Paul Plener: Bei der Behandlung von ADHS sollte es verschiedene Bausteine geben. Dazu gehört die Arbeit mit den Eltern, eine Verhaltenstherapie fürs Kind und bei einer schweren Symptomatik eine Behandlung mit Psychopharmaka, also Methylphenidat. Ein Grund könnte sein, wenn ein Kind von seiner Intelligenz gut in der Schule mitkäme, die Erkrankung es aber daran hindert.

Was macht Methylphenidat?

Plener: Zwischen unseren Nervenzellen ist ein Spalt. Wenn ein Signal kommt, werden Botenstoffe ausgeschüttet, damit es von der Zelle A zu Zelle B übertragen werden kann. Methylphenidat beeinflusst die Menge der Botenstoffe Dopamin und Noradrenalin im Gehirn.

Menschen mit ADHS produzieren also zu wenige Botenstoffe und deshalb funktioniert die Übertragung nicht?

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Plener: Nein. Damit die Zelle B die Botenstoffe aufnehmen kann, hat sie Rezeptoren, also Schlüsselstellen. Menschen mit ADHS haben zu wenige Rezeptoren. Damit die Signalübertragung im Gehirn funktioniert, brauchen sie mehr Botenstoffe. Methylphenidat sorgt dafür, dass Dopamin und Noradrenalin länger im Spalt zwischen den Nervenzellen vorhanden sind.

Was passiert, wenn jemand ohne ADHS diese Medikamente einnimmt?

Plener: Nichts Großes. Aber ein gewisses Missbrauchspotenzial ist vorhanden. Nicht weil man süchtig wird, sondern weil das Medikament die Leistung steigert. Etwa fünf Prozent der deutschen Studierenden haben beispielsweise schon Methylphenidat genommen, um besser lernen zu können.

Ist das auch der Grund, warum die Medikamente unter das Betäubungsmittelgesetz fallen?

Plener: Unter anderem. Der Effekt der Leistungssteigerung macht es auch für Leute ohne ADHS interessant. Dazu kommt, dass die chemische Struktur der von Amphetamin ähnelt. Aus diesem Grund, will man es nicht unkontrolliert abgeben.

Und was für Nebenwirkungen gibt es?

Plener: Methylphenidat ist eines der ältesten Medikamente der Psychiatrie. Das heißt, das haben schon Millionen Menschen genommen. So sind auch die selteneren Nebenwirkungen bekannt. Oft sinkt der Appetit und der Schlaf kann beeinträchtigt sein.

Eine Nebenwirkung soll auch sein, dass die Kinder abstumpfen.

Was stimmt ist, dass eine mögliche Nebenwirkung eine depressive Verstimmung sein kann. Dann muss man die Dosis anpassen oder ein anderes Präparat nehmen.

Stellen Eltern ihre Kinder mit Methylphenidat ruhig?

Plener: Das ist auch ein häufig geäußertes Vorurteil. Mein Problem damit ist zum einen, dass es impliziert, ADHS sei ein Fehler der Eltern. Wenn die sich nur richtig verhalten würden, ging es dem Kind gut. Das ist nicht so. Wir wissen, dass ADHS eine neurobiologische Komponente hat. Zum anderen finde ich die Aussage zynisch. Es gibt Kinder, die sehr intelligent sind, aber wegen ADHS aus der Schule ausgeschlossen werden. Dann zu sagen, sie sollen nicht therapiert werden, das stelle sie nur ruhig, finde ich unmöglich. Damit nimmt man in Kauf, dass die Kinder enorme Schwierigkeiten im Lebenslauf bekommen.

Fällt es Eltern wegen der Vorurteile schwer, sich für eine medikamentöse Therapie zu entscheiden?

Plener: Ja, durchaus. Prinzipiell sind die Deutschen bei psychopharmakologischen Behandlungen sehr kritisch eingestellt. Das finde ich auch gut. Das heißt, wir müssen Überzeugungsarbeit leisten, uns gut auskennen. Aber es werden eben auch viele Mythen verbreitet, für die es keine Grundlage gibt.

Zur Person: Professor Paul Plener ist Leitender Oberarzt der Kinder- und Jugendpsychiatrie am Klinikum Ulm. Er forscht zu Methylphenidat.

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Die Diskussion ist geschlossen.

01.02.2017

Der Kollege skizziert hier wunderbar und völlig korrekt Leitlinienbehandlung und Goldstandard. Das Problem liegt aus meiner Sicht darin, dass dies in der Praxis leider immer noch viel zu selten angewandt wird. Kinder werden massenweise unzureichend getestet und dann falsch diagnostiziert. Aus meinem Spezialgebiet weiß ich, dass immer wieder Kinder mit schweren Traumatisierungen falsch als primär aufmerksamkeitsgestört diagnostiziert werden.