Somalia: Impfaktionen sollen vor Cholera schützen
In Somalia sind seit Anfang des Jahres Tausende Fälle von Cholera gemeldet worden. Schon mehr als 600 Menschen sind laut WHO allein seit Januar 2017 daran gestorben.
Angesichts der verheerenden Dürre im Krisenland Somalia will die Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Süden des Landes etwa eine halbe Million Menschen gegen Cholera impfen. Seit Jahresbeginn seien rund 32.000 Fälle der schweren Durchfallerkrankung gemeldet worden, mindestens 618 Menschen seien an der Cholera gestorben, wie die WHO in einer am Donnerstag verbreiteten Mitteilung erklärte.
Cholera wird vor allem durch verschmutztes Trinkwasser ausgelöst. Der Erreger ist ein Bakterium, das sich über Wasser oder Nahrung verbreiten kann. Symptome sind Durchfall und starkes Erbrechen, wodurch der Körper schnell viele Elektrolyten verlieren kann. Allerdings verlaufen viele Infektionen mit Cholera ohne Symptome. Ohne Behandlung kann die Krankheit tödlich verlaufen.
Somalia: Cholera und Hungersnot durch Dürre
In der südwestlichen Region Bay rund um die Stadt Baidoa sollen der WHO zufolge 224.000 Menschen gegen Cholera geimpft werden, weitere 239.000 Menschen in der Region Shabeellaha Dhexe. Die WHO und örtliche Partner hatten in den vergangenen Monaten bereits in anderen Gebieten Somalias damit begonnen, gegen Cholera zu impfen.
In Somalia herrscht derzeit eine schwere Dürre, die den Zugang zu sauberem Trinkwasser erschwert und das Land in eine Hungerkrise gestürzt hat. Hilfsorganisationen warnen bereits vor einer drohenden Hungersnot. Knapp drei Millionen Menschen sind auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen. Bei einer Hungersnot 2011 in Somalia kamen nach UN-Angaben mehr als 250.000 Menschen ums Leben. Die Cholera ist eine weitere Folge dieser Dürre. dpa/sh
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